Die Chroniken des Martin Kind

3 Feb

Fast fünf Jahre sind seit dem letzten Beitrag auf diesem Blog vergangen. Einiges hat sich geändert seitdem. So konnte Martin Kind nach langen Anstrengungen als Vorstandsvorsitzender des Vereins abgelöst werden.

Anderes aber hat sich nicht geändert. Das ist einerseits gut, denn 50+1 gilt weiterhin in Hannover und wird es auch auf absehbare Zeit tun, da Kind mit seinem Vorhaben, den Mutterverein vollständig vom Profifußball zu lösen, gescheitert ist. Aber das ist andererseits schlecht, denn Kind bestimmt noch immer über die Geschicke des Profifußballs. Und das ist mittlerweile eine unglaubliche Geschichte der Misswirtschaft und Inkompetenz. Sämtliche Unfassbarkeiten aus Kinds Regentschaft aufzuzählen, ist ein Ding der Unmöglichkeit und doch hat sich jemand (der User PM1896 aus dem Fanmag (www.das-fanmagazin.de) daran gemacht und „zumindest“ die letzten acht Jahre mal Revue passieren lassen. Herausgekommen ist eine Zitatesammlung, die ihresgleichen sucht – die Chroniken des Martin Kind! Viel Vergnügen!

Die Chroniken des Martin Kind (als Dokument über diesen Link abrufbar und im folgenden als Fließtext mit freundlicher Genehmigung vom PM1896)

 

19.5.12

„Wir werden zur nächsten Saison eine neue Videotechnik im Stadion installieren, die ausschließlich auf die Fanszene ausgerichtet ist…Und wenn es ganz schlimm kommt, wird es auch bei uns in Hannover nur noch personifizierte Sitzplätze geben. Da können die Fans klagen, wie sie wollen. Wer Stehplätze haben will, muss sich ordentlich verhalten.“

12.8.12

„Diese Zuschauer, die uns die Probleme bereiten, haben aus Protest gegen den Kommerz ja das Testspiel gegen Manchester United boykottiert. In der AWD-Arena habe ich an diesem Tag die Stimmung noch besser empfunden als sonst mit ihnen.“ (Obwohl er nicht im Stadion war)

30.8.12

Kind will die seit 2007 genutzte Haarmann Flagge nach Medienkommentaren plötzlich aus dem Block verbannen. „So etwas ist absolut inakzeptabel.“

Darauffolgende Stadionverbote werden seitens der Fanszene mithilfe von Flyern scharf kritisiert da sie Absprachen mit Kind ganz klar widersprachen. Das verteilen der Flyer wird im Stadion verboten.

(Kind ist Ehrenmitglied des Elite-Fanclubs „Rote Reihe“, welcher nach dem Wohnort von ebendiesem Haarmann benannt wurde…der entsprechende Verweis auf deren eigener Homepage wurde über Nacht nach bekannt werden der Medienkommentare geändert…)

3.9.12

„Ein Teil unserer Fans sind Arschlöcher. Da müssen wir prüfen, inwiefern wir Strafen und Stadionverbote aussprechen können, ohne dass man es im Einzelfall zu einhundert Prozent beweisen kann.“

6.9.12

Als Kommentar auf einen Brief der Fanhilfe Hannover, welche Sorge über die aktuellen Entwicklungen ausdrückt: „Das sind doch die Ultras. Die sollten sich lieber bei Pogatetz entschuldigen, das wäre sinnvoller. Ich habe fast 100 Briefe bekommen. Davon waren ein oder zwei kritisch.“ Zum Schreiben an Kind selbst: „Das ist da, wo es hingehört. Im Papierkorb.“

13.12.12 (sic!)

Auf die Frage zu weiteren 12:12 Protestaktionen: „Ich würde gerne sehen, dass das Konzept respektiert wird, aber wenn es doch Protest gibt, müsste man vielleicht Antworten geben, die man gar nicht geben will.“

24.1.13

Zum Thema Winterverpflichtungen und der Legende Franca/Videoscouting: „Das wird sich so nicht wiederholen. Persönliche Beobachtung und Gespräche müssen Standard sein bei Transfers. Im Einzelfall haben wir das jetzt anders gemacht. Schmadtke und Trainer Slomka haben den Spieler auf Videos gesehen und beide gesagt: Das ist er! Unsere vier Winter-Transfers waren eine unglaubliche Arbeitsbelastung. Da war ein Flug nach Südamerika nicht möglich.“

1.2.13

„In wenigen Jahren (2017) werden sieben Investoren bei Hannover 96 den Klub übernehmen.“

3.2.13

Nach einem Polizeieinsatz am Bahnhof Achim: „Das Verhalten ist völlig inakzeptabel. Wir müssen überlegen, ob wir in der neuen Saison noch Karten an die Ultras verkaufen.“ Er sprach von einem konkreten Maßnahmenkatalog, der bei absichtlichen Verstößen der Ultras konsequent angewendet werden solle. „Für mich sind das Pseudo-Fans, die die Premium-Plattform Bundesliga missbrauchen, um ihre Aggressivität auszuleben. Respekt vor dem konsequenten Einsatz der Polizei. Wichtig ist, dass die persönlichen Daten erfasst wurden.“

11.2.13

Fanrunde, Dialog im Vier-Augen-Gespräch mit einem älteren Fan (seit 1989 hat dieser kein Heimspiel mehr verpasst!) zustande: „Herr Kind, ich gehe nun seit x Jahren zu Hannover 96, möchten Sie um so einen Fan nicht kämpfen? Ich wüsste gar nicht, was ich ohne 96 machen sollte.“

„Ja, gut, dann müssen Sie sich halt was anderes suchen.“

14.2.13

Martin Kind hält einen Vortrag in Russland: „Wir betrachten Hannover 96 ausschließlich als ein kommerzielles Unternehmen.“

24.2.13

„Eines habe ich im Leben gelernt: Wenn Dank die Basis von Verantwortung und Entscheidung wäre, wäre das ein ganz schlechter Ratgeber. Ich bin absolut davon überzeugt, was ich tue. Darum bin ich auch selbstbewusst ohne Ende zu sagen, dass ich einen guten Job gemacht habe. Wenn andere das anders beurteilen, weil sie gewisse Verbote erhalten haben, dann ist das eben so.“

6.3.13

Martin Kind sorgt sich in Anbetracht der Verstimmungen zwischen Trainer Mirko Slomka und Manager Jörg Schmadtke um das Image des Bundesligisten Hannover 96. „Aktuell wird die Marke damit sicher nicht belastet oder beschädigt. Aber wir müssen daraus lernen, dass dabei nicht doch ein nachhaltiger Prozess entsteh. Die Außenwahrnehmung müssen wir einfach mal diskutieren. Es geht darum, wie wir solche Bilder in Zukunft vermeiden können.“

5.4.13

„96 ist ein Scheißverein gewesen, der in über 100 Jahren nichts geschaffen hat.“

6.4.13

Es wird bekannt, dass der Fanladen, aufgrund von Drohung seitens Martin Kind keine Karten für die Rote Kurve darüber verkaufen zu lassen (wohlwissend das am Verkauf die Existenz der Betreiber hängt), zum Saisonende schließen „muss“. Nebenbei nicht zu vergessen, das Martin Kind einem Aktiven in der Roten Kurve mit Vorsprache bei dessen Arbeitgeber, seines Zeichens großer Sponsor bei Hannover 96, drohte.

17.4.13

Schmadtke mache einen „sehr guten Job, er ist ein Mann, der sehr strukturiert und strategisch denkt“, jedoch: „Wenn ich die Signale richtig deute, gibt es bei ihm die Tendenz, sich zu verändern.“

26.4.13

„Ich arbeite unentgeltlich, ehrenamtlich, damit andere Millionen verdienen. Da muss man ja auch ´ne Klatsche haben.“

28.4.13

Der Aufsichtsratsvorsitzende V. Schmidt hat mitgeteilt, dass zur Zeit fleißig daran gearbeitet wird eine langfristige Lösung zu finden, wie die abgespaltene Profiabteilung dem Stammverein auch zukünftig finanziell unter die Arme greift. Und er hat dabei deutlich gesagt, dass auch Herr Kind daran mitarbeitet und großes Interesse daran hat…

5.5.13

Martin Kind gratuliert im DoPa Peine Ost zum Aufstieg…

10.6.13

Martin Kind war am Wochenende beim Handball. Die Neue Presseschreibt, dass Kind das Spektakel beim TSV als Vorbild sieht: „Die Trommeln zu Beginn, der Einlauf, alles. Die Show bei uns gefällt mir nicht. Darüber müssen wir nachdenken.“

15.6.13

Martin Kind diktiert der NP, dass er 2017/18 aufhören wird.

30.6.13

Martin Kind philosophiert erneut:

„Bundesligavereine sind Wirtschaftsunternehmen in einem Wettbewerbsmarkt. Das ist auch die Basis für die Leistungsentwicklung des deutschen Fußballs.“

„Ansonsten betreiben wir im Vorfeld Ursachenforschung, woher die tiefe Abneigung der Fans kommt, um präventiv eingreifen zu können.“

2.7.13

Kind: „…Ich bin weiterhin Anhänger des Dialogs zwischen Verein und Fans. Aber der darf keine Einbahnstraße sein. Es muss einen Konsens geben. Den haben wir im Moment nicht. Dennoch müssen wir alle darüber nachdenken, wie wir Probleme gemeinsam lösen können. Es bringt nichts, jemanden in die Ecke zu drängen…“

21.7.13

Martin Kind bei einem Talk in Hameln: „Die knapp 13k in der Nordkurve tragen die Stimmung, machen auch ohne Pyros einen guten Job, wobei die 300 – 500 Ultras mit ihrer eigenen Subkultur und gewöhnungsbedürftigen Sprache das Problem sind.“

28.10.13

Nach einer Schiri-Schelte von Duffner, hat Martin Kind zu Vernunft aufgerufen: „Entweder sagt man nichts“, lautete sein Kommentar. „Und wenn man etwas sagt, dann kann es nur den Fakten entsprechen.“

16.12.13

Kind zur aktuellen Situation, dass die Mannschaft nicht gut dasteht (Er beklagt die Entwicklung seit Januar): „Einfach anders spielen – und gewinnen!“

Aussetzen der Gespräche mit Transferkandidaten weil:

HAZ: „Auch, weil dann ein neuer Trainer andere Spieler fordern könnte?“

Kind: „Wenn es zu einer Trainerentlassung käme, wäre das sicherlich sinnvoll.“

22.12.13

„Ich habe heute Herrn Dufner gebeten, Namen aufzuschreiben und Profile. Wir haben noch keine Gespräche geführt, aber wir beschäftigen uns natürlich jetzt auch mit dem Markt.“

23.12.13

Zum potentiellen Aus von Slomka: „Ich schließe es nicht aus. Im Moment würde ich 60:40 sagen.“

RTL kommentiert die Vorgänge mit „eine einmalige Posse“. Sport1 sagt „96 habe kein Konzept“ (wenn die wüssten…)

27.12.13

Der Trainermarkt sei derzeit wahrlich nicht üppig, sagte der Klubchef, selbst die Zahl der Bewerbungen, die sonst stapelweise bei ihm in Großburgwedel eingegangen seien, wenn er auf Trainersuche war, seien diesmal „überschaubar, deutlich reduziert“.

28.12.13

SPORT1 in Bezug auf die Slomka Entlassung: „Welche Fehler haben Sie noch gemacht?“ Kind: „Das wird man nochmal im Detail analysieren müssen. Auf jeden Fall haben wir insgesamt keine gute Krisenstrategie gehabt. Das ist deutlich zu sehen. Ich persönlich habe auch einige Fehler gemacht, die man mit Abstand sicher anders beurteilt und anders reagiert hätte.“

Kind: „Ich muss sagen, dass wir bei Herrn Kramer und Herrn Breitenreiter gar nicht angefragt haben.“

Kurz danach: „Namen werde ich nicht kommentieren. Das wäre nicht seriös.“

2.1.14

(Verweis auf den 27.12.13…) „Uns wurden jeden Tag neue Trainer angeboten. Ich habe inzwischen einen Riesenordner mit Bewerbungen. Mein persönliches Highlight war Trapattoni. Für uns fast eine Ehre, dass er sich für 96 interessiert.“, berichtete Kind in der Bild.

16.2.14

5 Wochen nach Antritt von Korkut und durchwachsenem Start: „Mir haben mehrere Faktoren nicht gefallen. Das müssen wir besprechen.“

25.3.14

„Ich komme viel rum. Da erfährt man ständig etwas über lohnende Geschäfte. Die Branche ist nicht so entscheidend“, lautet Kinds Fazit nach 50 Berufsjahren. „Letztlich geht es immer um das eine: den zufriedenen Kunden – bei Hörgeräten wie im Hotel. Erfolg ist so einfach!“

1.4.14

Vor dem Derby – Sinn dieser Maßnahme ist es „Den Kunden früh auf ein besinnliches und friedliches Spiel einzuschwören“ so Präsident M.Kind.

5.4.14

Befangenheitsantrag gegen die Richterin bzgl. Anreise BS.

Fans müssen sich die Karten für eine freie Anreise per Gerichtsvollzieher abholen.

7.4.14

Korkut, der mit der Mannschaft von den vergangenen zehn Spielen nur eines gewinnen konnte, sitzt auch am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den Hamburger SV auf der Trainerbank. „Er hat erst mal das Vertrauen“, sagte Kind der HAZ.

10.4.14

Martin Kind fordert die Hannoveraner via NP auf, die Mannschaft nun bedingungslos zu unterstützen.

Die Haus- und Hofpresse kommentiert dazu: „mickrige Minderheit von Pseudofans die in Wahrheit nichts anderes sind als eine Bande gewaltbereiter Chaoten. Jugendliche Kapuzenträger mit Bonsai-IQ,

die aus nicht nachvollziehbaren Gründen glauben, sie hätten das Recht darauf, Ihre Idole zu attackieren, wenn sie sportlich versagen.“

11.4.14

Großes Interview in der Bild nach der Derbyniederlage (Auszüge)

„Es kommen dann noch vier Spiele. Nach meiner Rechnung reichen zwei Siege, um den Klassenerhalt zu sichern. Den ersten am besten schon gegen den HSV. Aber ich wäre auch mit einem Unentschieden zufrieden.“

„Nein! Ich bin vollumfänglich überzeugt von Tayfun Korkut. Er weiß, was er will, ist sehr konsequent, arbeitet hart. Selbst wenn wir gegen den HSV verlieren, wird er das Ziel Klassenerhalt erreichen.“

„Deutlich ja! Ich schließe einen weiteren Trainer-Wechsel in dieser Saison aus. Es wird bei 96 keine Trainer-Entlassung geben.“

„ Sobald der Klassenerhalt geschafft ist, wird es eine umfassende, selbstkritische Analyse geben. Wir wollten ins obere Drittel, jetzt sind wir in einer gefährlichen Tabellen-Situation. Diese Entwicklung kam unerwartet, damit haben wir nicht gerechnet. Wichtig wird sein, was wir daraus lernen.“

„Diese Bilder wurden national gesendet und haben die Marke 96 beschädigt. Wir haben sicherlich auch Fehler gemacht und werden versuchen, mit diesem Teil der Fans wieder in den Dialog zu kommen. 98 Prozent der Fans stehen voll hinter Hannover 96. Aber wir wollen alle erreichen.“

12.4.14

Fans werden am Eingang Anti-Kind Zettel abgenommen, da dies gegen den Verein ist. Argumentationen, dass diese freie Meinungsäußerungen ist, werden mit „die wird hier abgegeben“ kommentiert.

14.4.14

„Diese Fans sollten sich Gedanken machen, ob ihre Liebe eine echte Liebe ist.“

28.4.14

Martin Kind in der der HAZ: „Und wir müssen auch die Charaktereigenschaften von Spielern hinterfragen. Denn Fußball ist zum Schluss eben ein Mannschaftssport. Das müssen wir vielleicht noch ein bisschen mehr berücksichtigen.“

11.5.14

Der 70 Jahre alte Klubboss ging derweil gelassen mit der brisanten Situation im Oberrang der Nordkurve um: „Es gab eine deutliche Reaktion der Mehrheit, ich arbeite für die Mehrheit.“ So zeigte der mächtige 96-Präsident und stolze Opa später in den Katakomben seinen Enkelkindern sein Reich.

18.7.14

„Wir sind bereit, deutlich zu investieren. Wir haben ja auch Einnahmen, können einen zweistelligen Millionen-Betrag investieren.“

19.8.14

Für Kind scheinen die Probleme mit Teilen der eigenen Fans gelöst. Den Ultras habe 96 „Karten zum Kauf angeboten, sie haben keine gekauft. Das bedauere ich, aber nun haben wir die Karten anderweitig verkauft“, sagte Kind ohne Emotionen. Er hatte im Nord-Oberrang „immer eine aggressive Stimmung gespürt, gegen Lazio wirkte sie eher fröhlich. Wenn sich das so entwickelt, sind wir zufrieden“, sagte Kind.

27.8.14

Dirk Rossmann sagt: „Detlev Meyer ist eine sehr integere Persönlichkeit, Martin Kind ist über jeden Zweifel erhaben und ich selbst weiß auch mit Verantwortung umzugehen. Es ist uns dreien sehr wichtig, dass nicht nur Geld investiert wird, sondern Solidität, Berechenbarkeit und Beständigkeit da ist.“

9.9.14

„Es ist anspruchsvoll und schwierig, in der Bundesliga erfolgreich zu sein. Aber ich halte es nach wie vor für möglich, mit klugen, kreativen Transferentscheidungen eine erfolgreiche Mannschaft zu formen. Da sind in den Klubs Sportdirektor und Trainer gefragt, sinnvolle Lösungen auf dem Spielermarkt zu finden. Dabei gilt: Wer viel Geld investiert, muss das natürlich mit Zielen verbinden. Denn Weiterentwicklung bedarf immer auch gewisser Visionen. Auch Hannover 96 ist heute ein Wirtschaftsunternehmen. Doch der Profifußball ist anders aufgestellt als das normale Wirtschaftsleben: Es fehlt an Planungssicherheit. Wobei ich schon glaube, dass man auch im Sport eine Planungssicherheit von vielleicht 70 Prozent erreichen kann. Das Produkt aber ist volatil. Sie haben immer nur eine Saison Zeit, wenn sie den Abstieg vermeiden wollen oder internationale Plätze erreichen wollen. Fußball ist emotional, öffentlich und damit auch risikobehaftet.“

28.9.14

NDR Interview: „die Osttribüne war und ist das Herzstück des Stadions.“

30.9.14

NP: Kind möchte mit Korkut über die Taktik diskutieren, er fand das auch alles zu passiv.

28.10.14

„Ich habe einen Zeitplan aufgestellt, bis zur Saison 2017/18 den Übergang zu organisieren. Dann höre ich auf. Außerdem: Ich habe die tiefe Überzeugung, dass man keinen Job machen darf, nur um am Ende Dankbarkeit zu erwarten““

Kind schränkte kurz vor Erscheinen des Artikels allerdings ein: „Ich bin da flexibel.“ Er wolle abtreten, wenn das Nachwuchsleistungszentrum fertig und der Umzug auf das neue Vereinsgelände an der Stammestraße in Hannover abgeschlossen seien. „Ich gehe davon aus, dass das bis dahin klappt.“

29.10.14

Kind in der HAZ: „Wenn das (NLZ) fertig ist, werden wir mit einer tragfähigen Struktur als Marke Hannover 96 gut aufgestellt sein“, sagt Kind. „Und ich habe dann einen guten Job gemacht.“

Sein Nachfolger wird noch gesucht. Anders als Kind wird der neue Klubchef hauptamtlich tätig sein. „Es war für alle eine glückliche Konstellation, dass es einen Idioten wie mich gibt“, sagt der Hörgeräteunternehmer, der das Amt bei 96 sozusagen im Nebenjob ausübt, dafür aber sehr viel Zeit investiert – ehrenamtlich und unentgeltlich.

30.10.14

Nach einer Niederlage – Kind in der Bild: „Das tut richtig weh. Ich bin natürlich sauer. Nicht über die

Niederlage, sondern wie wir verloren haben. Indirekt wurde die Marke 96

beschädigt.“

In der HAZ: „Als Aufsichtsrat wird er auf sein Werk auch nach 2017 weiter gut aufpassen.“

Ergänzend dazu von Kind: „Bis dahin werde ich meinen Job so verrückt weiter wie bisher machen, sagt Kind mit einem Augenzwinkern. Solange ich in der Verantwortung bin, werde ich das zu 100 Prozent machen.“

31.10.14

Kind bemängelt nach dem Pokalaus in Aalen fehlende „Leistungs-Kontinuität“

7.11.14

„Ich kann auch andere Gesprächspartner bei Hannover 96 benennen. Aber auch uns als Verein fehlen Ansprechpartner auf Seiten der Fans seit der Auflösung der Roten Kurve. Die Fans sollten Gesprächspartner benennen, die getroffene Verabredungen auch durchsetzen können.“

30.1.15

Im Sportclub: „Bayern, toller Verein und in der Bundesliga die einzig internationale Marke.“

5.2.15

Kind im heutigen kicker (Thema internationales Geschäft): „Wenn nicht, dann geht die Welt nicht unter. Unsere Planungen sind mittelfristig ausgelegt. Aber was man hat, das hat man. Und ein europäischer Wettbewerb ist natürlich für eine Marke unglaublich wichtig.“

8.2.15

Im Doppelpass zu den geplanten „Änderungen“ der Struktur: „Es ändert sich 2017 nichts.“

Weiter: „Wenn man sich die Bundesliga heute anschaut: Alle Vereine, die über 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr machen, spielen auch immer um die ersten sechs Plätze. Es gibt also einen klaren Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Stärke und Ergebnissen.“

16.2.15

96-Klubchef Kind zur Reaktion des FC (auf die dortige Fan-Problematik): „Ich bewundere den Mut und die Kraft der Kölner“

17.2.15

Bezeichnend, wer hier die Entscheidungen trifft: „Als wir Korkut im Dezember 2013 verpflichtet haben, hat er mich mit seinem Konzept überzeugt. Daran hat sich nichts geändert“, erklärte Kind.

25.2.15

„Die Fans sollten überlegen, ob ihre Liebe wahre Liebe ist, oder sie die Bundesliga nur als Plattform nutzen wollen.“

2.3.15

Nach der vergessenen Schweigeminute zum Tod von Trainer und Spieler Hannes Baldauf: „Das tut mir leid, daran hätten wir denken müssen.“

22.3.15

„Wir sind jetzt im Abstiegskampf vollumfänglich angekommen und befinden uns in einer Hochrisiko-Situation“, sagte Kind.

10.4.15

„Wir ziehen das mit Herrn Korkut bis zum Saisonende durch. Es wird bei uns in dieser Saison keinen Trainerwechsel geben.“

13.4.15

Ein Trainerwechsel ist kein Thema, Tayfun Korkut hat eine Jobgarantie.

Boss Martin Kind bestätigte öffentlich, was BILD bereits Freitag exklusiv berichtet hatte: „Das Wort gilt, selbst wenn wir absteigen.“

16.4.15

Lt. HAZ haben Dufner und Joselu keinen guten Stand mehr bei Martin. Erste Lehre aus der aktuellen Saison „Wir werden bei den Transfers künftig mehr auf den Charakter der Spieler achten.“

(Martin Kind, 28. April 2014, in der der HAZ: „Und wir müssen auch die Charaktereigenschaften von Spielern hinterfragen. Denn Fußball ist zum Schluss eben ein Mannschaftssport. Das müssen wir vielleicht noch ein bisschen mehr berücksichtigen.“)

18.4.15

Auf die Frage vom NDR, ob Sie mit Tayfun Korkut auch in die zweite Liga gehen: „Ja, das ist so angedacht.“

1 Woche später wurde Korkut entlassen…

26.4.15

„Die Ultras haben erkannt, die Bundesliga ist eine Premiummarke.“

Nach der Frage zu etwaigen Zugeständnissen an die Fans: „Gar keine. Wir haben Spielregeln vereinbart, jetzt gibt es einen Vertrauensvorschuss.“

7.5.15

„Schlafen kann ich noch, wenn auch nicht besonders gut, aber es geht schon noch. Vielleicht liegt das an der Erfahrung aus Jahrzehnten Fußball.“

13.5.15

„Die Stärke des Fußballs ist, dass jeder mitreden kann. Aber das ist auch seine Last.“

„Die Vorbildfunktion ist ein ganz entscheidender Punkt beim Führungspersonal. Wenn man nicht glaubwürdig rüber kommt, hat man verloren.“

21.5.15

„…, so dass wir uns in der Tabelle permanent degressiv nach unten entwickelt haben.“

„…,und mit diesem Wechsel ist der Turnaround zunächst einmal gelungen.“

„Wir sind im Hinblick auf diesen Spieltag wieder aktiver Player,…“

„Auf jeden Fall aber werden wir nach Saisonende eine umfassende Analyse aller Prozesse und aller Entscheidungen durchführen. Nicht um zu kritisieren, sondern um zu lernen, was wir anders und besser machen können.“

22.5.15

„Auch die Lohnsumme der Mannschaft wurde erhöht – alles mit dem Ziel, dass wir uns sportlich erfolgreich weiterentwickeln.“

28.5.15

„Wir haben noch gar keine Planungen. Okay, es gibt Namen, aber ich sehe es entspannt. Der Markt ist groß genug.“

2.6.15

„Ich nenne keine Summen. Aber wir werden so viel investieren, wie notwendig ist.“ Also auch deutlich mehr als 10 Millionen. Kind: „Ich will keine solche Saison wie jetzt wiedererleben.“

Juni 2015

Über den Sommer kommentiert Martin Kind jedes Gerücht über potentielle Spieler mit der bekannten „Liste“. Sorg, Halstenberg,

30.6.15

„Die Erkenntnis“  von 96-Chef Martin Kind „ist dass wir kaum Sympathieträger haben. Es fehlt eine gewisse Identität.“

16.7.15

„Dufner und Frontzeck machen gute Arbeit. Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Mannschaft. Von Chaos kann keine Rede sein. Wir wissen, was wir tun.“

„Wir glauben, dass wir mit den Verpflichtungen gute Entscheidungen getroffen haben. Es war eine Sache des Alters und der Schnelligkeit.“

5.8.15

„Zwei Sportdirektoren sind eine Option.“

„Es ist nicht einfach mit mir zu arbeiten.“

„Ich weiss, dass Kreuzer und Bader als Namen kursieren, aber ich kann nicht bestätigen, dass die Beiden Favoriten sind.“

„Es gibt eine lange Liste.“

„Wir haben keine Eile.“

9.8.15

„Verantwortliche wie Trainer oder Sportdirektoren kommen und gehen. Sie stehen dann auch mal in der Kritik, am Ende bleibt dann alles an mir hängen. Ich bin die einzige Konstante bei 96; und das kann nicht angehen.“

17.8.15

Sven Mislintat stehe ’noch‘ nicht auf der Liste. Kind: „Aber wenn er ein interessanter Mann ist, werden wir uns mit ihm beschäftigen.“

18.8.15

Kind rechnet mit „20 bis 25 Toren von Benschop und Erdinç.“

„Ich glaube an den Sieg gegen Leverkusen – und wir werden auch gewinnen.“ Laut ihm siegen wir 3:1 vs. B04 und 2:0 bei M05.

19.8.15

„Ich habe ihn gedrückt, aber das wird ihm nicht geholfen haben. Er kann ja noch kein Deutsch.“

(Martin Kind gegenüber der »Neuen Presse« über seinen Umgang mit dem Pechvogel vom Wochenende: Mevlüt Erdinc)

22.8.15

„Das Team muss sich noch finden; die Hinrunde wird sicherlich nicht schmerzfrei sein.“

2.9.15

„Man sollte die Vorbereitungsspiele nicht überbewerten, wir sollten auch realistisch und vernünftig sein. Ich denke, eine erste Analyse wird erst nach den ersten vier Pflichtspielen möglich sein. Diese Mannschaft hat unser Vertrauen und ich bin überzeugt, dass sie dieses Vertrauen bestätigen wird.“

„Wir werden in dieser Woche die Gespräche mit den Kandidaten führen. Ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Monat die Entscheidungen treffen.“ Weiter stellt er klar: „Wir werden niemanden aus dem Vertrag rauskaufen.“

3.9.15

„Dass die neu verpflichteten Spieler ihre Leistung noch nicht bringen, ist nicht überraschend. Ich hoffe, dass in der jetzigen Länderspielpause die Defizite abgearbeitet werden.“

20.9.15

„Es gibt keinerlei Trainer-Diskussionen. Herr Frontzeck hat mein Vertrauen. Aber Fußball ist Ergebnissport. Nur verlieren – das kann man nicht.“

23.9.15

„Ein Abstieg ist nicht möglich.“

24.9.15

„Nach meiner Definition findet Abstiegskampf erst in der Rückrunde in den letzten Spielen statt. Aber wir sind in einer kritischen Situation.“

1.10.15

Der allmächtige Clubchef machte zudem deutlich, dass sich in Zukunft nur noch Bader zu sportlichen Themen bei Hannover 96 äußern wird. „Man kann mich weiter zu finanziellen Sachen fragen. Geht es um den Sport, ist nur noch Martin Bader der Ansprechpartner“, erklärte Kind.

(Interessanterweise war Bader an der Demission vom übermächtigen Nürnberg Boss Roth 2012 federführend beteiligt – damals hatte 96 ihm bereits einen lukrativen 3 Jahres Vertrag angeboten)

10.11.15

Martin Kind plant 3 Siege bis Weihnachten ein (Gegner: Bor. Mönchengladbach, FC Ingolstadt 04,

FC Schalke 04, TSG Hoffenheim )

21.11.15

„Die Fans kommen ja auch, um erfolgreichen und attraktiven Fußball zu sehen. Das ist bis auf den glücklichen Sieg gegen Bremen nicht gelungen. Da muss man akzeptieren, dass Fans teilweise ihren Unmut äußern.“

„Wir sollten, um den Anschluss nicht zu verlieren, und darum geht es, mindestens auf 17 Punkte kommen. Das sind zwei Siege, oder wie immer sich das addiert.“

„Dass Kritik kommt, wenn man keinen Erfolg hat, ist normal. Michael Frontzeck ist ein Profi, ein Super-Mensch, der hart arbeitet. Er hat das Vertrauen, jetzt muss er das Vertrauen mit der Mannschaft rechtfertigen.“

„Die untere Grenze haben wir mit drei Spielern festgelegt, nach oben noch nicht. Martin Bader und Christian Möckel haben das professionell aufgearbeitet. Teilweise hören sich die Namen attraktiv an. Was davon realistisch ist, muss man abwarten. Ich werde keine Zahlen kommentieren. Aber, darauf bin ich stolz, 96 ist handlungsfähig, wir ordnen auch wirtschaftlich alles dem Klassenerhalt unter.““

23.12.15

„Wenn Herr Bader, Herr Möckel und der neue Trainer der Meinung sind, dass wir noch fünf Spieler brauchen, dann werden wir auch fünf Spieler holen, zur Not auch sechs Spieler. Denn eins ist klar: Ich will nicht absteigen.“

4.1.16

Im kicker betont er auch nochmal, dass er mit Schaaf langfristig zusammen arbeiten will und er die Hoffnung hat, in der jetzigen Konstellation mit Bader und Schaaf und Möckel hoffentlich auf Jahre erstmal „Ruhe“ zu haben.

21.1.16

„Wirtschaftlich waren die letzten Jahre bei Hannover 96 deutlich von einer erfolgreichen Konsolidierung gekennzeichnet“, so Kind, der hervorhob, dass alle mit der „Hannover 96 GmbH & Co. KGaA“ verbundenen Gesellschaften – darunter jene für die Vermarktung, die Markenführung und den Stadionbetrieb – im positiven Bereich arbeiten. „Es gibt keine Verluste und damit auch keine Kapitalvernichtung.“

27.1.16

Martin Kind würde im Falle eines Abstiegs nicht zurücktreten, sondern dafür Sorge tragen, dass der Fehler umgehend wieder behoben wird, meldet die NP

„Niederlagen lehne ich ab.“

2.2.16

„Die Mannschaft braucht jetzt die Fans und das Publikum.“

10.2.16

„Ich schaue auf Relegationsplatz 16. Fünf Punkte Abstand sind zu bewerkstelligen. Danach schauen wir nach oben.“

14.2.16

„Winterverstärkungen schaffen eine Konkurrenzsituation, die uns voranbringen soll.“

„… können uns einen Abstieg wirtschaftlich leisten. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren die entsprechende Struktur geschaffen.“

„Nach der Ära Slomka/Schmadtke … gab es eine Addition von unglücklichen Personalentscheidungen. Das muss ich mir Ankreiden.“

Nach Saison 2017/2018 soll Schluss für Kind sein, „Bis dahin ist das Wirtschaftliche im Klub dann auch endgültig geregelt.“

17.2.16

„…vielleicht haben wir die Situation unterschätzt, der Rückrundenstart ist problematisch.“

22.2.16

„Es gibt keine Alternative zur Bundesliga.“

„Ich habe Verantwortung und Verantwortung ist nicht teilbar. Aber ich habe die Spieler nicht ausgesucht, nur abgenickt.“

23.2.16

„Ich bin deutlich enttäuscht. Einen weiteren Trainerwechsel schließe ich aus, wir gehen nötigenfalls mit Schaaf in die zweite Liga.“

24.2.16

„Ich werde nicht hinschmeißen. Nach mir die Sintflut? Das wird es mit mir nicht geben“, sagte Kind der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Der Unternehmer räumte aber auch Fehler ein: „Ich bleibe dabei, was ich zuletzt auch betont habe: Verantwortung ist nicht teilbar. Die habe ich und nehme sie auch an.“

10.3.16

Bader: „Wir reden im Mai mit dem Trainer.“

Kind: „Wir müssen die Trainersituation im März klären.“

3.4.16

Der Geschäftsführer wehrt sich gegen einen neuen Sportchef und sagt: „Was soll der machen?“

Doch genau den Sportchef-Posten will Kind besetzen. „Ich persönlich würde es empfehlen“, sagte der Chef. „Damit man gut aufgestellt ist, braucht man stabile sportliche Kompetenz im Verein.“ Das heißt auch – diese Kompetenz sieht er zurzeit nicht im Verein. Auf den Zwischenruf eines Zuschauers, „von oben bis unten muss komplett neu aufgebaut werden“, nickte Kind: „Ich stimme Ihnen zu.“

Der 71-Jährige will zwar „die Gesamtverantwortung annehmen“, stellte aber klar, für die Transferflops im Winter nicht verantwortlich zu sein. „Ich habe nur die Wirtschaftlichkeit geprüft, die sportliche Entscheidung haben Trainer und sportliche Leitung getroffen.“

„Was beim Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer Schaaf passiert ist, muss man klären.“

Die Gespräche mit neuen Trainerkandidaten werden geführt. „Die Entscheidung sollten wir zügig treffen, damit der Trainer in die Planungen eingebunden werden kann.“ Das Positive zum Schluss, darauf ist Kind stolz: „Wirtschaftlich sind wir voll handlungsfähig.“ Wenigstens wirtschaftlich.

5.4.16

Das ist wenig im Vergleich zu der Klausel von Hiroshi Kiyotake. „Die Summe ist sehr hoch“, weiß Kind, „wir werden sehen, wie der Markt reagiert.“ (Kapitalvernichtung par excellence)

6.4.16

„Herr Slomka steht natürlich auf der Liste. Er ist Hannoveraner.“

14.5.16

„Wenn sie 10 Transfers entscheiden, sollten 7 bis 8 die Erwartungen auch bestätigen.“

16.5.16

„Leute, die sagen, das haben wir immer so gemacht, haben bei mir verloren. Denen sage ich, dann haben wir immer auch etwas falsch gemacht. Die Herausforderung ist immer die Zukunft, daran orientiere ich mich.“

„Wer absteigt, hat Fehler gemacht. Aber der Wille ist da, die Struktur von 96 weiterzuentwickeln, um für die Zukunft qualifiziert und professionell aufgestellt zu sein. Entscheidungen sind immer auch mit Risiko verbunden. Ich habe mir allerdings vorgenommen, in Krisen künftig stärker einzuwirken.“

„Ich warne davor, die Planung darauf zu reduzieren, wer aus Hannover kommt.“

Uns fällt auf, Sie reden gar nicht mehr von der Marke 96?

„Da hat mir ein Fan aus Schweden in einem persönlichen Gespräch die Augen geöffnet. Die Fans haben einen Traum, hat er mir erklärt, den dürfen wir nicht zerstören. Für Fans zerstört aber der betriebswirtschaftlich richtige Begriff Marke den Traum. Das habe ich falsch gemacht, aber ich bin lernfähig.“

18.5.16

„Ich werde erst zurücktreten, wenn wir wieder in der 1. Liga spielen“.

Kind über Stendel: „Ich habe ihm gesagt, dass er sich stark in die Personalplanung einbringen soll.“

11.10.16

„Wir hatten die letzten Jahre keine Transferstrategie.“

„„Ich sage es auch selbstkritisch, dass wir gar nicht wussten, wie viele gute Nachwuchsspieler wir eigentlich haben. Wir haben immer gekauft, aber nie die Frage beantwortet, ob wir diese Spieler in der Qualität nicht bereits in unserem eigenen Nachwuchs haben. Das sind Dinge, die wir jetzt nochmal sehr bewusst gelernt haben und bei zukünftigen Entscheidungsprozessen berücksichtigen müssen.“

„Ich konnte unglaublich viel Wissen um den Aufbau eines Vereins sammeln und habe heute auch den Mut, zu sagen, dass ich 95 Prozent dieser Prozesse auch verstehe.“

„Denn die erste Liga ist das Premium-Produkt des deutschen Fußballs und Hannover, die Stadt, die Menschen, die Fans und 96 gehören einfach in die erste Liga – es gibt für mich keine Alternative! Wenn wir das Ziel Aufstieg erreichen, dann sind wir mit unserer Arena und der Akademie im Benchmark der Liga vollumfänglich wettbewerbsfähig.“

22.10.16

„Das ist auch ein bisschen mein Baby.“, räumte der 72-jährige Unternehmer, mit kurzer Unterbrechung seit 1997 an der Spitze des Vereins, nun bei der Vorstellung am Freitag ein. 18 Millionen Euro hat der Zweitligist für seinen Unterbau in das Projekt „96 – Die Akademie“ investiert und damit neue Maßstäbe gesetzt. „Es ist der letzte Baustein zur vollumfänglichen Wettbewerbsfähigkeit in der 1. und 2. Liga.“, so Kind.

3.11.16

„Die ersten elf Spiele waren vielleicht zum Aufbau und zur Findung einer Mannschaft notwendig. Aber jetzt muss Stabilität her. Drei Niederlagen sind eigentlich schon zu viel. Die haben alle wehgetan. Da darf in der Hinrunde keine mehr dazu kommen.“

6.11.16

„Wir hatten andere Ziele, das muss man deutlich sagen. Die Ziele haben wir bisher nicht erreicht.“

30.11.16

„Es fehlt seit Jahren an Kompetenz im Fußballbereich.“

2.12.16

Im Sky Interview auf die Frage ob es eine Vorgabe für die restlichen Spiele gibt:

„Nein, natürlich nicht … aber sieben Punkte sollten’s schon sein!“

27.1.17

„Die 50+1-Regel bedeutet vielmehr, dass kreative Umgehungstatbestände entwickelt werden.“

30.1.17

„Ich habe den Antrag als Person Martin Kind gestellt.“, erklärte der Unternehmer. Anders als ursprünglich geplant will Kind alleine die Mehrheit und nicht in einer Gesellschaft zusammen mit den anderen derzeitigen Teilhabern.

6.3.17

Die Verantwortung für alles liegt ab sofort bei Heldt: „Er macht dann Entscheidungsvorschläge…“

7.3.17

„Die sportliche Entwicklung ist, insbesondere in der Rückrunde, kritisch. Im Januar waren wir bereit, Nachverpflichtungen zu entscheiden. Geeignete Kandidaten wurden nicht vorgeschlagen. Herr Heldt ist nunmehr verantwortlich für die weiteren Planungen.“

19.3.17

Öffentliches demontieren von Stendel: „Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Namen.“

Weiter Sinngemäß – Breitenreiter hat ein Angebot, muss selbst bei 04 kündigen. Wenn es Breitenreiter nicht wird, kommt Wunsch Nr.2.

9.4.17

„Gesellschaft hat das Stadion gebaut.“

(Wie es wirklich ist: Die Öffentliche Hand nämlich durch Zuschüsse. Der Rest ist zu 100 % durch Kredite finanziert)

17.4.17

„Ich habe es mal durchgerechnet, idealerweise gewinnen wir die restlichen 5 Partien, aber 11 Punkte müssten uns reichen.“

28.4.17

„Wenn es billig sein soll, dann können Sie es kaufen“, sagte Mehrheitseigner Kind über die Anteile der 96 Gesellschafter (etwa 25 Millionen Euro). „Wir geben das zu dem Nominalwert ab, wenn es jemand bezahlen will.“

16.5.17

„In England hat die Politik schon vor Jahren ein Stehplatzverbot eingeführt. In Deutschland gibt es dafür bisher leider keine Mehrheiten.“

2.6.17

Zum möglichen Transfer von Korb: „Er steht bei uns auf der Liste.“

2.8.17

„Ich habe da gewisse Emotionen für die Stadt und für diesen einen Verein entwickelt und deshalb auch ein zwanzigjähriges Engagement – arbeitstechnisch mit hohem Aufwand und finanziell auch nicht unbedeutend.“

3.8.17

„Miteinander sprechen ist immer gut“, erklärt Kind, „wir wissen, dass wir Fehler gemacht haben.“ Er nennt dabei „die Informationsstrategie“ und gibt zu, „nicht erkannt zu haben, welche Wissensdefizite und Informationslücken bestehen. Wir wollen daran arbeiten, dass wir umfassender und regelmäßiger informieren.“

7.8.17

In Bezug auf die abgelehnten 119 Mitgliederanträge ein Kommentar von Jörg Schmadtke: „Kind hat ein paar Anträge nicht angenommen, damit die Abstimmung in seinem Sinne läuft.“

8.8.17

„Wir werden versuchen, sie auszugrenzen. Die wollen wir eigentlich gar nicht, wir brauchen SIE nicht. Das wird unser Ziel sein, daran werden wir arbeiten. Wir haben im Stadion 49 500 Zuschauer, 300 bis 500 sind aus dieser Szene. Wir werden uns um die 49 000 kümmern, die 96 wirklich unterstützen.“

„In Mainz ist ein Kandidat, den sie präferieren, Vorstandsvorsitzender geworden. Hier in Hannover sind sie auch dabei, sich im Verein einzubringen.“

„Bei unserer letzten Jahreshauptversammlung sind sehr viele aus der Szene gekommen, aber die eigentlichen Mitglieder nicht. Das ist ein Riesenproblem. Wir müssen es schaffen, dass die Mitglieder zu einer Versammlung kommen und ihren Beitrag leisten. Sonst ist die Entwicklung so, dass Leute die Mehrheiten bekommen, die einen Verein in das Ende führen würden. Nur NEIN sagen, reicht nicht.“

10.8.17

„Ich will nicht wieder absteigen. Dann bringe ich alle um. Das wäre der Leidensweg Christi.“

17.8.17

Auf die Frage des Handelsblatts – Lieben Sie eigentlich den Fußball?:

„Anderthalb Stunden lang – ja.“

29.8.17

„Wer sich zwanzig Jahre engagiert, der ist seriös, der identifiziert sich, der will auch nicht mit der Marke handeln.”

31.8.17

„Das kostet alles viel Geld. Aber ich lehne es ab, noch mal abzusteigen. Deshalb investieren wir.“

10.9.17

„Sie sollen die Mannschaft unterstützen, das ist deren Job.“

15.9.17

Sie sind e.V.-Vorstandsvorsitzender und Hauptinvestor der Profifußball-KGaA. Ergeben sich da nicht automatisch Interessenskonflikte?

„Nein. Wieso?“

19.11.17

„Es liegt im Ermessensspielraum der DFL. Das sind Empfehlungen, aber keine Forderung und die Entscheidungen fallen im Ermessensspielraum der DFL. Deshalb warten wir doch einfach die Entscheidung ab.“

„Das Herzstück des Fußballs gehört bereits hier in Hannover den vier Eigentümern, das heißt: Der e.V. kommt an diesem Bereich sowieso nicht mehr ran. Das muss man mal ganz deutlich sagen. Ich glaube, dass da viele falsche Vorstellungen im Hinblick auf Unternehmensrecht, Eigentumsrecht und Verfügbarkeit bestehen. Das muss allen Beteiligten klar sein, dass dieser Prozess bereits im Jahr 2014 abgeschlossen wurde.“

„Ja, das sind die Leute, die vor 20 Jahren noch gar nicht präsent waren. Jetzt geht es 96 relativ gut und da möchte man auch mitsprechen. Aber das ist zu spät.“

15.1.18

„Wir standen 1997 vor einer Insolvenz, haben nie den Anspruch erhoben, uns mit diesen Klubs zu vergleichen. Wir haben stets so viel Geld eingesetzt, dass 96 handlungsfähig war. So war unser Grundsatz.“

17.1.18

Interessanterweise eine Ergänzung im Wikipedia Artikel über Martin Kind – mindestens der Zeitpunkt dürfte kritisch betrachtet werden…:

https://imgur.com/a/QlnKC

18.1.18

Bei Spox:

Dass zuletzt darüber diskutiert wurde, er habe nicht genügend Geld in den Klub investiert, um eine Ausnahmegenehmigung zu rechtfertigen, nannte er „Gelaber“, es „macht mich sprachlos“, sagte Kind: „Wir haben hier hannoversche Verhältnisse und keinen Konzern, keinen Milliardär.“

Im Kicker:

„Ich sage es ganz deutlich, weil ich die Schnauze voll habe von Diskussionen auf unterstem Niveau: Wenn einer das Geld hat, kann er morgen meine Anteile kaufen und machen, was er will.“ Nun will er aber erstmal das Urteil der DFL abwarten. „Wenn die DFL meinem Antrag zustimmt, hat 96 eine Zukunft und wird sich weiterentwickeln.“

31.1.18

Martin Kind regt sich über Vertragskonstrukte wie bei Klaus auf und sagt im selben Atemzug, dass er das alles unterschreibt.

Die DFL muss auch darüber entscheiden, ob Kind 96 erheblich gefördert hat. Dazu soll in etwa die Summe investiert worden sein, die der jeweilige Hauptsponsor gezahlt hat. Das sei keine Leitlinie, sondern „eine Empfehlung“, sagte der 73-Jährige.

1.2.18

„Nach unseren Informationen sind das Fake-News.“ (Zur von den Medien angekündigten Ablehnung des Ausnahmeantrags)

5.2.18

„Uns ging es nie darum, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen oder vollends auf die juristische Karte zu setzen.“

6.2.18

„In den 20 Jahren waren die Hauptsponsoren-Einnahmen 46 Millionen. Es liegt der DFL vor, dass ich mehr Geld aufgewendet habe.“

„300-400 Ultras… also diese Opposition.“

„Man kommt über den Verein nicht an den Profifußball dran.“

„Und ich behaupte mal, wenn ich mal die Nordkurve sehe, da sind viele erst 16 / 17… da brauchen die sich auch nicht mit auseinander setzen, das ist klar. Aber ob Sie eine solche Geschichte kennen, habe ich so meine Zweifel!“

8.2.18

„Es gibt zwei, drei mögliche Gesellschafter aus der Region, die sich einbringen würden, wenn die Fragen rund um die 50+1-Regel geklärt sind.“

25.2.18

„Offensichtlich ist unsere Dialogbereitschaft als Schwäche interpretiert worden. Die Hard-Core-Fans sind dogmatisch und radikal, da wird man mit Argumenten nichts mehr erreichen.“

,,Warum kommen sie überhaupt? Sie reden immer von Unterstützung und wirken doch nur destruktiv. Das Einfachste ist doch, dass sie wegbleiben.“

21.3.18

„Das ist ein wildes Durcheinander, die Zahlen sind deutlich anders.“

22.3.18

„Wir können mit dem Ergebnis leben, empfehlen aber, dass das ganze Thema zügig abgearbeitet wird. Und wir weisen darauf hin, dass unser Antrag ruhend gestellt ist…Wir haben nicht beantragt, die 50+1-Regel abzuschaffen.“

29.3.18

„Ich teile die von Herrn Rummenigge im kicker formulierte Kritik vollumfänglich. Auch ich war über das Niveau der Liga-Versammlung sehr überrascht. […] Meine Erkenntnis: Die DFL muss wachsam sein und über viele Dinge nachdenken, auch über die eigene Organisationsstruktur. Es ist in diesem Verband notwendig, mit Summen in Milliardenhöhe umzugehen, doch gehandhabt wird es anscheinend wie in einem Kleingärtnerverein.“

9.4.18

„Die wirklichen Fans haben verstanden, dass die Mannschaft die Unterstützung braucht“

„Das macht Hoffnung für die Zukunft. In der neuen Saison werden wir uns um die Mehrheit der Fans kümmern.“

Mitte April 18

Kind lässt in sämtlichen Tageszeitungen im Einzugsgebiet lange Interviews mit sich platzieren. Diese gehören alle zum Madsackkonzern bzw. sind unter deren Beteiligung. Fakten in Bezug auf das Markenrecht bei Frankfurt werden dabei bewusst falsch von Ihm wiedergegeben.

15.4.18

„Letztes Jahr auf der JHV gab es Zufallsergebnisse, das darf sich nicht wiederholen.“

„Wir können argumentieren, wie wir wollen, die Gegner werden immer neue Argumente ausgraben.“

19.4.18

„Die fehlende Entlastung ist (letztendlich) ohne Bedeutung und (maximal) nur optisch interessant.“

7.5.18

Die Millionen für die Neuen werden zwar noch nicht über eine Kapitalerhöhung der Profifirma zur Verfügung stehen, da der 50+1-Antrag nicht angenommen ist. „Das könnten wir über Darlehen regeln“, kündigt Kind an.

13.5.18

Im DLF Interview zu Rettig: „Namen vergesse ich immer, wenn sie unqualifiziert sind.“

15.5.18

„Wir haben den Ausnahmeantrag zur 50+1-Regel aktiviert“, sagte Clubchef Martin Kind am Dienstag, „die DFL ist vollumfänglich informiert, da liegt jetzt alles vor.“ 96-Anwalt Christoph Schickhardt habe die notwendigen Unterlagen der Deutschen Fußball-Liga zu­gestellt.

16.5.18

„Unser Anwalt Christoph Schickhardt ist zurzeit im Urlaub, hat DFL aber bereits mündlich angekündigt, dass wir den Antrag aktivieren. Sobald er zurück ist, geht das der DFL auch schriftlich zu.“

17.5.18

Kind wird nicht mehr tolerieren, dass sich in N 16/17 eine solche Stimmung fortführt wie diese Saison…er wird zum Gespräch bitten und wenn man sich nicht einigt, werden die Blöcke anderweitig genutzt. Die Entscheidung fällt er in den nächsten 4 Wochen

Er findet es vollumfänglich in Ordnung, dass man eine andere Meinung zur 50+1 Thematik hat, solle sie aber aus dem Stadion rauslassen…aus dem Spiel gegen die Hertha nimmt er mit, dass die Mehrheit inzwischen die Stimmung an sich reißt und dies wird er fördern.

19.5.18

Abstieg des Hamburger SV: „Wie schon damals bei 96 ist auch für den HSV ein Wiederaufstieg alternativlos… Ich werde den HSV sehr vermissen. Der Liga wird er als große sportliche und politische Marke fehlen.“

22.5.18

„Wir werden den Status Quo genau analysieren und wollen der Mannschaft wieder die Stabilität verschaffen, damit sie in der Bundesliga schnell den Anschluss findet und erfolgreichen Fußball spielt.“

12.6.18

Berater Strunz über Martin Kind: „Es war sehr kontraproduktiv, dass die Personalie zu einem Zeitpunkt öffentlich gemacht und kommentiert wurde, an dem es nicht hilfreich und zielführend war, sondern alles eher erschwert hat.“

26.6.18

Hannover-Kenner berichten, die Gladbach-Entscheider seien so angenervt von den Kind-Spielchen, dass Borussia womöglich von einem möglichen Transfer Abstand nehmen würde und aus dem Poker aussteige.

2.7.18

Hannover 96 unterstützt die Stadt Hannover bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025. Nicht mit Geld, aber mit Präsenz. „Kind gab der Dezernentin noch mit, dass der Erfolg der Bewerbung alternativlos sei: „Bei der Städte-Konkurrenz haben sie etwas falsch gemacht, wenn sie nicht gewinnen.“

18.7.18

„Die Entscheidung des DFL-Präsidiums ist unverständlich und offensichtlich rechtsirrig. Wir können nicht nachvollziehen, welche Grundlagen das DFL-Präsidium dabei geleitet haben.“

„Wir sind überzeugt, die satzungsgemäßen Voraussetzungen für die Ausnahmegenehmigung rechtlich sicher und vollständig nachgewiesen zu haben. Unserer Meinung nach ist die Ablehnung unseres Antrags satzungswidrig erfolgt.“

„Die positive Entwicklung von Hannover 96 wird dadurch beeinträchtigt. Wir werden versuchen, Schaden von Verein und Lizenzspielerbereich abzuwenden.“

Im Kicker zur Ablehnung der DFL:

„Vom Unternehmen DFL bin ich enttäuscht. Es fehlt die Kraft, die notwendige Weiterentwicklung zu gestalten“, sagte der 96-Präsident: „Stattdessen werden Behörden und Gerichte beschäftigt. Aus meiner Sicht ist das ein Armutszeugnis.“

24.7.18

Der Klubchef hatte im Januar via Bild („Wenn die Entscheidung gefallen ist, bin ich gern bereit, alle Details offenzulegen. Aber erst dann.“) und im Mai in einem Interview mit Peter Rossberg noch verkündet, den gesamten Antrag zu veröffentlichen, sobald eine Entscheidung vorliegt. Diese Ankündigung setzt Martin Kind vorerst nicht um. Weder der 96-Mitgliederversammlung noch dem Aufsichtsrat des Vereins, wurden der Antrag, die Begründung und die Anlagen bisher trotz Beantragung vorgelegt.

26.7.18

„Wir haben mehr als genug Sozialsponsoring betrieben.[…]Wir werden die Vereine jetzt anschreiben, kostenlos werden wir nicht mehr spielen.“

(Pikant: das Spiel in Ilten kam sozialen Projekten der Region und u.a. dem Klinikum Wahrendorff zugute, welchem Matthias Wilkening vorsteht, der erst kürzlich eine Klage gegen Kind gewann)

21.8.18

„Ich bin mutig”, sagte Kind, „den Sieg in Karlsruhe habe ich vorausgesagt, in Bremen gewinnen wir auch. Gegen Dortmund spielen wir unentschieden, in Leipzig auch. Gegen Nürnberg und Hoffenheim gewinnen wir dann wieder.” Kind glasklar: „Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben.”

1.10.18

Er sei sich sicher, dass Breitenreiter und Heldt j“etzt in Ruhe sachlich und kritisch analysieren und die richtigen Maßnahmen ergreifen“, um gemeinsam mit der Mannschaft „schnell den Turnaround“ zu schaffen.

9.10.18

Am 7. September 2018 wurde von der Öffentlichkeit unbemerkt eine neue Satzung (Gesellschaftsvertrag) der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA beschlossen, die am 28. September 2018 in das Handelsregister eingetragen worden ist. Mit dieser Satzungsänderung werden die Rechte der Hannover 96 Management GmbH, die zu 100 % dem eingetragenen Verein gehört, in ihrer Funktion als persönlich haftende Gesellschafterin und Geschäftsführerin der KGaA erheblich eingeschränkt und damit wesentliche Lizenzierungsbestimmungen der DFL missachtet.

Die DFL reagiert überrascht, dass sie davon aus der Presse erfahren…

11.10.18

„Wir haben die Unterlagen zeitnah der DFL zugestellt. Wir sind gelassen und entspannt“, sagte der 96-Boss. Zudem erklärte der Unternehmer den Grund der Satzungsänderung: „Es ist eine zukunftsorientierte Entscheidung. Nach dem Abstieg hatten wir hohe Verluste, auch in diesem

Jahr werden wir dramatisch hohe Verluste haben. Wir müssen die Strukturen verändern, um wieder wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“

17.10.18

Kind rechnet höchstens mit Empfehlungen oder Auflagen seitens der DFL.

Er gehe nicht davon aus, dass die DFL Hannover tatsächlich dazu auffordere, die Satzung zurückzuändern: „Sie werden uns vielleicht Empfehlungen geben oder Auflagen.“ Der 74-Jährige kündigte an: „Wenn die aus unserer Sicht sinnvoll sind, werden wir das seriös diskutieren und umsetzen. Wenn es aus unserer Sicht nicht sinnvoll ist, dann werden wir uns positionieren.“

1.11.18

„Ich bin hoffnungsfroh, dass mein Widerspruch beim Ständigen Schiedsgericht gegen die Ablehnung meines Antrags noch in diesem Jahr entschieden wird.“

(Zeitgleich beantragen mehr als 1.300 Mitglieder eine außerordentliche MV)

4.11.18

„Ich höre das erste Mal, dass es eine Ethik-Kommission gibt.“

5.11.18

Kind bezweifelt Ermittlung der Ethik-Kommission. Nur weil eine Zeitung schreibt ist es ja nicht richtig. Das sind Fake-News“, sagt Kind. „Wir sind Mitglied der DFL und nicht des DFB. Die Ethik-Kommission des DFB hat sicher andere Aufgaben, als sich mit dem Wirtschaftsunternehmen 96 zu beschäftigen. Sie sollte sich besser mit der WM 2006 befassen.“

(P.Rossberg hat auf Anfrage eine schriftliche Bestätigung dafür bekommen, dass Hannover 96 am 30. November in der nächsten Sitzung der Ethik-Kommission behandelt wird.)

28.11.18

Es wird bekannt, dass sollte 96 die Satzungsänderung nicht rückgängig machen, Rekordpunktabzug und Lizenzentzug droht.

Stellungnahme zum Artikel in der Sport Bild:

„Die Änderung des Gesellschaftsvertrages bei der Hannover 96 KGaA ist begründet und orientiert sich am Regelwerk der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Hierzu gibt es einen Schriftverkehr mit der DFL, und es werden Gespräche geführt. Ziel ist die Stabilität und der Erhalt der Substanz von Hannover 96. Weitergehende Entscheidungen erwarten wir nicht.“

29.11.18

„Wenn Sie jemanden finden, der mir die Anteile zum Nennwert abkauft, bin ich sofort bereit dazu“, sagte der 96-Boss in mehreren Interviews und auch auf dem Podium der Mitgliederversammlung vom 28.4.17.

Dazu der SportBuzzer/Wilkening:

…Nach unseren Recherchen hat Martin Kind in den vergangenen Monaten mindestens ein Angebot von Investoren bekommen, die die Kriterien des Hannover-Modells erfüllen. Trotz 50+1. „Dass es niemanden geben soll, der bereit wäre, die Anteile von Martin Kind zu übernehmen, ist falsch. Mehrere Investoren und ich wären bereit, sofort einzusteigen“, sagt Matthias Wilkening. Der Geldgeber betont, dass es viele finanzstarke Hannoveraner gebe, die Verantwortung übernehmen wollen. Ohne Kind. Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt: Karl Gerhold, Gründer und Geschäftsführer von Getec, einem millionenschweren Energie-Unternehmen mit Sitz in Magdeburg. Sein Wohnort aber ist Hannover.

4.12.18

Der (nicht entlastete) Vereinsvorstand verstößt erneut gegen die Vereinsatzung und verweigert seinen Mitgliedern eine außerordentliche Mitgliederversammlung, obwohl die satzungsgemäße notwendige Anzahl von Stimmen für die Gültigkeit einer Abstimmung und alle formalen Voraussetzungen zur Durchführung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erfüllt wurden.

5.12.18

„Wenn man die Zusammenstellung der Mannschaft sieht, wäre es für jeden anderen Trainer auch nicht ganz stressfrei.“ (Noch am 22.8: 96-Chef Martin Kind schwärmt beim NP-Anstoß vom neuen Team und von Trainer Breitenreiter)

11.12.18

„Das Gericht hat die Verhandlung professionell und lösungsorientiert geführt.“ (Vertagung der Verhandlung auf 2019)

5.1.19

„Das kann ich nur zur Kenntnis nehmen. Die Mannschaft ist von Breitenreiter und Heldt zusammengestellt worden. Man kann Verantwortung nicht abgeben und weiterleiten.“

10.1.19

„Ich will nach dem Ende des Trainingslagers nun wissen, ob mit dieser Mannschaft inklusive der bereits nachverpflichteten Nicolai Müller und Kevin Akpoguma sowie womöglich eines weiteren Neuen eine Perspektive besteht, die Klasse zu halten. Sonst müssten wir so ehrlich sein, schon jetzt den Neuaufbau in der 2. Liga einzuleiten.“

15.1.19

…Clubboss Martin Kind hat sich zur Stürmersuche von Hannover 96 geäußert: „Es gibt einen Namen, den wir verfolgen, aber es braucht noch klare Aussagen.“

16.1.19

Der Brasilianer Jonathas soll in der Rückrunde wieder für Hannover 96 angreifen. Martin Kind bestätigt: „Wir sind dafür positiv offen.“ Einen weiteren Stürmer wird es aber nicht geben: „Jonathas ist dann die letzte Verpflichtung.“

21.1.19

„Der vorletzte Tabellenplatz ist unerwartet.“

31.1.19

Der Boss hat seinem gefeuerten Trainer geschrieben. „Ich habe einen persönlichen Brief an André diktiert.“

„Ich habe mich bei meiner Prognose zum Saisonauftakt ( 11 Punkte aus den ersten 5 Spielen ) auf die Aussagen von Heldt & Breitenreiter verlassen.“

4.2.19

Die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA hat die aus Sicht der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH satzungswidrigen Änderungen ihrer Satzung vom vergangenen September nach Gesprächen mit der DFL rückgängig gemacht.

Kommentar von 96: „der Gesellschaftsvertrag der KGaA sei in Abstimmung mit der DFL noch mal weiterentwickelt worden. 96-Chef Martin Kind zeigte sich zufrieden: „Die zustimmungspflichtigen Geschäfte sind weiter klar festgelegt. Es ist nur anders formuliert worden.“

17.2.19

„Die Marke 96 muss auch Leistung liefern.“

18.2.19

„Wir sind lernfähig.“

24.2.19

„Ein Abstieg wäre zum Kotzen, wir haben ein neues Stadion, ein neues Nachwuchsleistungszentrum, die tolle Stadt Hannover mit ihrem Umfeld.“

6.3.19

„Ich habe mich entschieden, dass wir erneut den direkten Wiederaufstieg erreichen wollen.“

„Die aktuelle Mannschaft ist kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert. Und das bei der teuersten Mannschaft, die wir je hatten. Mit Spielern wie Walace, die offensichtlich nicht bereit sind, alles zu investieren, brauchen wir auch nicht zu planen.“

„Wir müssen die Entscheidungen breiter und professioneller aufstellen, Antworten und neue Positionen finden. Dieses Modell ist gescheitert.“

10.3.19

Clubchef Martin Kind hat seine jüngste Kritik an den Profis von Hannover 96 verteidigt. „Es sollte ein kritischer Reiz oder Anreiz für die Mannschaft.“

Erst nach der Saison werde man „die Entwicklung kritisch analysieren und auf der Basis der Analyse Entscheidungen treffen.“, sagte Kind.

14.3.19

Als sich die Option einer Kagawa-Verpflichtung für Heldt auftat, klappte laut dem Fachmagazin Kicker am Abend des 30. Januar eine telefonische Abstimmung mit Präsident Kind nicht. Am folgenden Morgen schickte hingegen Besiktas bereits einen Privatjet nach Deutschland, um den BVB-Profi abzuholen. Kagawa war schon in der Luft, bevor die Hannoveraner handlungsfähig waren.

24.3.19

Der „Worst Case“ sei für ihn ein Versuch, „mich als Geschäftsführer abberufen zu wollen.“, sagte Kind. „96 muss aufpassen, welchen Weg man geht“, warnt Kind, „wir wollen in der ersten Liga spielen, nicht in der vierten.“

Da ist er sich mit seinem Freund und Mitgesellschafter Dirk Roßmann einig, der erstmals bei einer Mitgliederversammlung dabei war. „Das hat ihm jede Illusion genommen“, sagt Kind, „das Niveau des Vereins ist jetzt da, wo es hingehört.“

25.3.19

Nach der verlorenen JHV zur nun anstehenden Zusammenarbeit mit dem e.V.: „Dann muss man auch sehen, ob es eine Basis zur Zusammenarbeit gibt. Wenn nicht, geht man halt getrennte Wege.“

2.4.19

„Wenn Planungsklarheit besteht, ist eine umfassende und ehrliche Analyse zwingend notwendig.“

5.4.19

Ewald Lienen bei der Vorstellung seiner Autobiografie zu einem Gespräch mit Kind 2004:

„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“

6.4.19

„Wir brauchen noch einige Zeit für die Analyse.“

9.4.19

Hannover 96 benötigt einen Neuanfang. Ein neuer Sportdirektor wird zeitnah verpflichtet. An Spekulationen zu Namen werden wir uns nicht beteiligen.

11.4.19

Markus Krösche ist einer davon. Der 38-Jährige, in Hannover geboren, ist bei Zweitligist Paderborn bis 2022 gebunden. „Wir beschäftigen uns mit ihm“, bestätigt Kind das 96-Interesse.

12.4.19

Rechtlicher Ärger droht nach öffentlicher Ausbootung von Leihspieler Asano. Hannovers Geschäftsführer Martin Kind hatte zuvor ein Spielverbot für den Japaner bestätigt, dieses sei sogar „schriftlich niedergelegt.“

14.4.19

„Ich bin mehr Bayern-Fan, denn Bayern ist erfolgreicher.“

Sky: „Wer entscheidet über die Form des Neuaufbaus?“

Kind: es gibt vier Gesellschafter plus den Aufsichtsrat.

Sky: „Und wer hat da die Fußballkompetenz?“

Kind: „das ist schwierig. Die Frage ist begründet.“

Kind: „96 ist nie nach einer Trainerentlassung abgestiegen.“

Sky: „Doch, Schaaf gefeuert, abgestiegen.“

Kind: „Dies war die Schuld des Sportdirektors.“

19.4.19

Martin Kind sagt einen Auftritt im aktuellen Sportstudio ab, da der NDR nicht seinen Bedingungen einer kritiklosen Berichterstattung (Thema 50+1/JHV) nachgeben wollte.

25.4.19

„Es bleibt nichts liegen. Herr Zuber, Herr Schlaudraff und ich arbeiten. Ich weiß noch, wie es funktioniert.“

7.5.19

Profi-Boss Martin Kind (75) hat jetzt öffentlich mit einer Sperre „seiner“ Arena gedroht. Kind vor rund 60 Zuhörern im niedersächsischen Rinteln: „Das Stadion gehört uns. Man kann auch andere Nutzungs-Strukturen entwickeln!“

„Die Kapital-Seite wird nicht akzeptieren, dass andere über unser Geld entscheiden. Das wird nicht passieren, das kann ich mit absoluter Sicherheit sagen! Dann wird Bundesliga-Fußball in Hannover anders sein, als wir es bisher kennen.“

10.5.19

Wenn 50+1 gefallen wäre, sagte er, „gäbe es genügend Investoren. Mit 50+1 werden wir immer nur gegen den Abstieg spielen. Wer das nicht akzeptiert, der ist ein Träumer. Wir stagnieren. Wenn wir nicht bereit sind, neue Strukturen zu entwickeln, dann bleibt der deutsche Fußball Mittelmaß und 96 nicht wettbewerbsfähig.“

„Wenn 50+1 fällt, werden wir Optionen haben uns zu entwickeln. Aber das versteht ja keiner. Da muss ich ja erst ’ne Vorlesung zu halten.“

13.5.19

„Wir sind offen für einen Neuanfang“, sagt 96-Boss Kind. „Wie der sich darstellen wird, kann ich nicht beantworten.“

14.5.19

„Ich werde nichts mehr unterschreiben, was nicht hundertprozentig mit mir abgestimmt ist.“

„Mehr Klarheit und Transparenz in Entscheidungsprozessen.“

„Wir müssen uns breiter aufstellen, das wird es nicht mehr geben, dass zwei Leute allein entscheiden.“

22.5.19

„Wir greifen seit Jahren Hannover 96 unter die Arme.“

„Hannover ist das silicon valley der Menschlichkeit.“

„Ich habe gelernt: Ich mache meine Entscheidungen allein.“

23.5.19

Zu den Schlaudraff Gerüchten: „Im laufenden Entscheidungsprozess“ könne er keine Stellungnahme abgeben und er möchte sich auch „an Spekulationen nicht beteiligen.“

28.5.19

„Jan wir kriegen das schon irgendwie hin.“

„offensiven und attraktiven Offensivfußball.“

„Wenn man etwas 20 Jahre macht, dann kann man es nur noch schwer ertragen.“

25.6.19

„Sebastian Jung ist ein Spieler mit vielen Jahren Erfahrung im Profifußball. Er steht mit seiner Persönlichkeit für die Mentalität, die wir als die Basis unserer Spielphilosophie definiert haben. Es freut mich, dass wir ihn als weiteren Baustein unseres neuen Teams ablösefrei verpflichten konnten.“

30.6.19

„Wir haben die Knöpfe professionell gedrückt.“

„Slomka hat sich selbstkritisch hinterfragt und deutlich weiterentwickelt. Schlaudraff ist ehrgeizig, fleißig und arbeitet sehr strukturiert.“

„Kurzfristig realisiert haben wir das gesamte Informations-, Beurteilungs- und Entscheidungssystem für Transferentscheidungen. Wir wissen aber, dass wir das noch weiterentwickeln müssen. Weitere Themen sind zum Beispiel der Aufbau eines professionellen Scoutings und einer aussagekräftigen, umfassenden Softwarelösung für den Spielermarkt.“

„Die Gesellschafter haben Liquidität zur Verfügung gestellt, sodass wir vollumfänglich handlungsfähig sind.“

17.7.19

„Wir werden neue Strukturen erschaffen, neue Prozesse entwickeln.“

„Wir steigen auf als Zweiter. Der HSV wird Dritter.“

26.8.19

„Die DFL ist ein Kartell.“

28.8.19

„Im nächsten Jahr ist der Neuaufbau abgeschlossen. Dann sind wir wieder vollumfänglich handlungsfähig.“

5.9.19

„Wir haben die vergangene Saison mit einem hohen Verlust abgeschlossen und werden auch in der laufenden Saison Verluste erwirtschaften“, erklärt der Profiboss. „Darüber hinaus verweise ich auf die finanzielle Unterstützung für 96 e.V. Insofern ist wirtschaftliche Vernunft geboten.“

9.9.19

„Wir haben den Entscheidungsprozess bei Transfers neu strukturiert. Das ist aber noch nicht ganz abgeschlossen. Alle Entscheidungen heute und für die Zukunft sind in eine Gesamtstrategie eingebunden.“

10.9.19

Mobbing Klage von Zuber. Am 18. Dezember (11 Uhr) ist Hauptverhandlung. Boss Martin Kind (75) zu BILD: „Wir hoffen, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt eine einvernehmliche und für beide Seiten sinnvolle Lösung finden.“

15.9.19

„Wir sind uns der Situation bewusst. Fünf Punkte nach sechs Spielen sind weniger, als wir alle erwartet haben. Die Mannschaft muss noch zusammenwachsen, das hat man auch gegen Bielefeld gesehen. Die Mannschaft genießt unser Vertrauen.“

„Ein Dank gebührt den Zuschauern, die für eine tolle Zweitligakulisse gesorgt und unsere Mannschaft das gesamte Spiel unterstützt haben“, sagt Martin Kind. „Ihre Enttäuschung kann ich nachvollziehen. Aber wir werden ihre Unterstützung auch in den nächsten Wochen brauchen.“

7.10.19

„Alle wissen, dass wir die Leistung jetzt additiv in den Heimspielen bestätigen und gegen Osnabrück performen müssen.“

Über Slomka: „Er hat keine Alibis gesucht, ist nicht in Aktionismus verfallen und bei seiner Linie geblieben. Ich warne vor falscher Euphorie. Aber es war wichtig, dass der Absturz verhindert wurde und die Mannschaft stabil aufgetreten ist. Das könnte das Fundament für den Beginn einer Leistungsentwicklung sein.“

8.10.19

„Wir haben so unglaublich viele Fehler gemacht in den letzten zwei Jahren. Mit der teuersten Mannschaft, die wir je hatten.“

„Jan ist ein Opfer meines Lernprozesses der letzten beiden Jahre“, erklärt Kind. Schlaudraff bekommt „klare Vorgaben“ vom 96-Chef, der sich mehr denn je ins Alltagsgeschäft einschaltet.

18.10.19

Martin Kind kündigte an, die beiden Unternehmer-Söhne Alexander Kind und Raoul Roßmann für die Geschäftsführung der Management GmbH vorzuschlagen. „Das sind zwei Namen, die ich mit großer Wahrscheinlichkeit für dieses Amt vorschlagen werden“, bestätigte Kind. Beide Söhne hätten ihre Bereitschaft bereits signalisiert. Wenn man diese Personalien ablehnen würde, so sagt es Kind Senior, „muss man schon gute Argumente liefern, die gegen sie sprechen.“

„Die Stadt muss froh sein, wenn diese beiden auch die Verantwortung für den Verein übernehmen.“

2.11.19

„Ich weiß gar nicht, ob ich Sandhausens Präsident überhaupt kenne.“

6.11.19

„Wir verlieren Zuschauer, wir verlieren Sponsoren – das ist dann eine Entwicklung, die insgesamt nicht mehr zu akzeptieren ist.“

9.11.19

HAZ: Wilkening hat seine Anteile an Baum verkauft, um diesem mehr Macht gegenüber Kind zu geben. Er selbst ist frustriert durch den jahrelangen schlechten Umgang zwischen den Gesellschaftern und bemängelt die fehlende Transparenz bzw. bewusste Fehlinformationspolitik von Kind.

Außerdem stellt er klar, dass er gerne mehr Geld in den Amateurbereich bei 96 investiert hätte, aber kein Interesse daran hatte, wahllos Geld in die Profimannschaft zu stecken. Daher hat er auch seine Zinsen eingeklagt. Besonders bei der Finanzierung des NLZ beklagt er große Intransparenz.

14.11.19

„Die Seriosität von Gesprächen und Entscheidungen benötigt Zeit – das bedeutet Professionalität.“

30.12.19

Martin Kind hat Spekulationen zurückgewiesen, Sportdirektor Jan Schlaudraff stehe bei Hannover 96 vor der Ablösung. „Das stimmt nicht. Ich weiß nicht, wer so etwas in die Welt setzt. Jan ist unser Sportdirektor und bleibt das auch“, sagte der 96-Boss im Gespräch mit Sport1. „Das bleibt auch so in der Rückrunde. Man weiß nie, was alles passiert. Aber eine Entlassung ist kein Thema.“

2.1.20

„Wir werden die Ergebnisse von Spieltag zu Spieltag im Gesamtkontext der 2. Liga analysieren und unsere Einschätzung immer wieder neu diskutieren.“

8.1.20

Laut Sportbuzzer lehnt der Sportliche Leiter der Hannover 96 GmbH & Co.KGaA auch das neue Angebot zur Abfindung von Martin Kind ab

9.1.20

„Es stört mich, dass wir uns mit Vereinen wie dem SV Sandhausen vergleichen müssen, aber das ist die sportliche Entwicklung.“

„Wir machen kein Blabla, wir schaffen Inhalte. Voraussichtlich noch in diesem Jahr werden alle wesentlichen Entscheidungen getroffen sein. Und dann hat 96 unter allen Fragestellungen eine gute Zukunft.“

„Hannover 96 ist ein toller Verein. Wir sind eine gute nationale Marke.“

Im NDR in Bezug auf Jan Schlaudraff: „Es war uns klar, dass er eine Funktion übernommen hat, auf die er nicht wirklich vorbereitet war. Er selber war aber schon, das darf ich anmerken, der Auffassung, dass er schon vorbereitet ist.“

14.1.20

Martin Kind erzählt im Zuge des Esser-Wechsels von Fairness und Menschlichkeit, die ihn bei seinen Entscheidungen antreiben.

15.1.20

Die Richterin lehnte zwar die ursprüngliche Mobbing Klage von Gerhard Zuber ab…aber sie bestätigte dem kaltgestellten Sportlichen Leiter der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA, dass sein Vertrag noch bis zum Sommer 2021 läuft. Dies ist – laut Sportbuzzer – gut für den Kaderplaner. Denn will 96 den Vertrag vorzeitig beenden, wird die Abfindung für den 44-Jährigen wegen der längeren Laufzeit nun deutlich höher.

16.1.20

Die Aufgaben von Jan Schlaudraff wird mit sofortiger Wirkung kommissarisch Gerhard Zuber übernehmen. Unabhängig von arbeitsgerichtlich zu klärenden Rechtsfragen genießt Gerhard Zuber das volle Vertrauen der Geschäftsführung.

In der NP: „Jede Trennung ist schwierig und ein Scheißjob. Das ist auf der einen Seite der Mensch, auf der anderen die Ergebnisse der Arbeit.“

Martin Kind lobt Gerhard Zuber. Dieser sei „extrem fleißig“, er bastelt schon längst mit Kenan Kocak an den Verstärkungen. Die Umsetzung dieser Transfers solle laut Kind nun „zügig gehen.“ Drei Spieler sollen kommen.

Martin Kind findet die Klage von Zuber gut: „Das eine ist doch die Rechtsfrage um Vertragslaufzeiten von Verträgen, es kann nur im Interesse des deutschen Fußballs sein, das zu klären. Das hat aber nichts mit dem Menschen zu tun. Zuber ist integer und kennt den Markt.“

24.1.20

Kind ist sehr zufrieden mit Gerry Zuber: „Die beiden (Zuber und Kocak) sind sich typmäßig ähnlich und können gut miteinander. Zuber hat die drei Transfers super abgewickelt.“

Martin Kind gibt Zuber den Karriere-Tipp weniger mit Horst Heldt zusammenzuarbeiten. Schon früher wollte Kind, Zuber zum Chef machen. Kind: „Ich empfehle ihm, seinen eigenen Weg zu gehen. Vom Typus und seinem großen Wissen über den Markt hat er alle Voraussetzungen.“

2.2.20

„Die Verantwortung für Entscheidungen liegt bei der Geschäftsführung des Wirtschaftsunternehmens Hannover 96. Entscheidungen können diskutiert und kritisiert werden. Die HDI Arena ist dafür nicht die richtige Plattform. Hier geht es um die Unterstützung der Mannschaft. In der zweiten Halbzeit hat es diese Unterstützung nicht gegeben, das ist zu kritisieren. Gerade in dieser schwierigen sportlichen Situation ist die Unterstützung aller Zuschauer in der HDI Arena notwendig.“

3.2.20

Martin Kind bestätigt in der NP, dass er nicht an einen schnellen Rücktritt denkt. Allerdings schränkt er ein, dass in der 96-Führung „zukunftsorientierte Entscheidungen notwendig sind, das ist kein Geheimnis. Daran arbeiten wir. Aber solche Entscheidungen trifft nicht die Fanszene.“

 

to be continued…

 

Hannoverscher Premiumjournalismus – eine Presseschau

9 Mär

Der „offene Brief“, mit dem sich die Klubführung von Hannover 96 vergangene Woche an die „Fans und Freunde“ des Vereins wandte, rief ein immenses Echo hervor. Nicht nur die Blogosphäre war voll von Reaktionen, auch über soziale Medien wie Facebook oder Twitter gab es Unmengen von Beiträgen zu dem Thema. Daher beschäftigten sich natürlich auch regionale und überregionale Presseorgane mit den Vorgängen. Und hier wird es interessant, denn die Berichterstattung unterscheidet sich eklatant, wenn man die regionale Presse, die Kommentare der Netzgemeinde und die überregionale Presse vergleicht:

Die regionale Presse

Hannover 96 geht auf Fans zu“, so titelte die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) als DAS Leitmedium der Region am 05.03. Der Autor des Artikels verortet sogar „Selbstkritik“ in dem Statement der Klubführung. Er geht noch weiter und sieht in dem Brief „den ersten Schritt hin zu einer neuen Fankultur“.  Dass er sich selbst widerspricht, indem er feststellt, dass die Reaktionen im Internet „größtenteils negativ“ ausfielen, scheint ihn dabei nicht zu stören.

Noch am gleichen Tag veröffentlicht die HAZ einen Kommentar des selben Autors zum gleichen Thema. Darin nennt er den Brief „ungewöhnlich, mutig, überfällig“. Selbstreferenziell führt er die Mär fort, 96 habe nicht mit Selbstkritik gespart. Außerdem gelingt es ihm in beiden Artikeln, den Konflikt zwischen Hannover 96 und seinen Fans auf einen reinen Konflikt mit der Ultra-Szene zu reduzieren und dadurch zu banalisieren. Dass der Konflikt längst weitere Kreise zieht, wird nicht zuletzt durch einen kürzlich auf unserer Seite veröffentlichten Gastbeitrag und die Reaktion vieler Fanclubs deutlich.

Am 08.03. erschien ein weiterer Artikel auf HAZ.de. Der Autor von „Ein bisschen mehr Leben in der Bude“ stellt fest, dass es „neu“ sei, dass auch aus dem Gästeblock Sprechchöre gegen Martin Kind skandiert und Banner gezeigt wurden. Dies war aber auch in der Vergangenheit schon häufiger der Fall und besonders in dieser Saison keine Seltenheit.

Blogosphäre und soziale Netzwerke

Derartige sogenannte Berichterstattung angesichts der ziemlich eindeutigen Reaktionen der „Fans und Freunde“ überraschte uns. Wir dokumentieren hier Beiträge aus Blogs und sozialen Netzwerken ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

In ihrem Blogeintrag „Auch wir haben verstanden…“ haben „Die Roten Mädels“ verstanden, dass es in dem Offenen Brief „nicht darum geht, Fehler einzusehen und sich dafür zu entschuldigen“ und „dass der Verein seine Anhänger pauschal für ziemlich dämlich hält“.

Der Fanclub „Rote Erleuchtung“ meint in seinem Blogeintrag „Hand drauf!„.

„Jetzt kam Donnerstag noch der Brief dazu, über den die HAZ schrieb, dass 96 auf die Fans zugeht (anfänglich stand da auch noch was von einer Entschuldigung…). Das kann man natürlich gerne so sehen, “liebe” HAZ. Allerdings nur, wenn man dazu schreibt, dass 96 auf die Fans zugeht, um ihnen mal wieder in die Fresse zu hauen. Dieses Mal halt mit Anlauf.“

Die „Fraktion Rote Schweiz“, ein Fanclub eidgenössischer Exil-Hannoveraner, richtet sich mit einem Statement auf den Offenen Brief an den Verein direkt. Dort heißt es:

„Ihr wollt gar nicht verstehen. Es soll nicht mehr um Versäumnisse der Vergangenheit gehen. Oder die Interessen Einzelner. Haarmann, Fanladen, Rote Kurve, Kollektivstrafen, Achim, Zwangsanreise, Befangenheitsanträge, drohende Vereinsübernahme 2018, um nur ein paar Dinge zu nennen – ihr meint, dies sei nur noch Schnee von gestern? Ihr vergrault und zerstört eine laute, bunte und kreative Kurve aus purer Ignoranz und Sturheit. Tief Luft holen und Schwamm drüber?“

und weiter:

„Solang ihr, liebe Klubführung, nicht eure Fehler eingesteht, euch für eure Versäumnisse und euer Fehlverhalten entschuldigt, den aufrichtigen Dialog sucht und einen neuen Weg einschlagt, solang sehen wir uns außer Stande, unser Herzblut für diesen Klub zu geben, ob nun gegen Bayern, Bochum oder Bielefeld. Hand drauf!“

Auch der zum Großteil von Fußball und Fankultur handelnde Blog turus.net nahm sich unter „Grotesker offener Brief von Hannover 96: Neue Gruppen werden sich finden lassen?!“ dem Offenen Brief an:

„Niemals allein. Wir gehen Hand in Hand! Los jetzt – packen wir es alle gemeinsam an!“ heißt es am Ende des Offenen Briefs. Derjenige, der das in der PR-Abteilung verfasst hatte, mag es sogar aus Herzen lieb gemeint haben. Doch die Frage ist, welche Angebote werden denn in diesem Offenen Brief gemacht? Was wurde denn verstanden? Die Belange der Ultras / Fans / Weggegangenen? Oder wurde nur verstanden, dass sich die derzeitige Atmosphäre im weiten Rund verdammt schlecht vermarkten lässt? Was ist schöner, als im nächsten Programmheft die schmucke Choreo vom letzten Heimspiel zu präsentieren.“

und kam zu dem Schluss, dass es schwer werden wird in Hannover…

„Das Kind scheint wahrlich in den Brunnen gefallen zu sein. Und das tut selbst einem völlig Außenstehenden richtig weh!“

Update: Auch der Blog „Reeses Sportkultur“ hat sich dem Thema natürlich angenommen. Diesen Link wollten wir noch nachreichen!

Die Kommentare auf der Hannover 96-Facebookseite unter dem Offenen Brief im Wortlaut reichen von

„Leider erkenne ich nicht, wo ihr irgendwas Verstanden habt? Wie die treue Fanseele sich fühlt? Ganz sicher nicht.. Geht man so mit Menschen um, die vielleicht ihren letzten Cent für diesen Verein ausgeben? […] Bitte überdenkt nochmal diesen Brief und versetzt euch auch nur ein einziges Mal in die Lage eines jahrelangen Supporters/Fan/Kunde/Ultra/Whatever.“

über

„So traurig es für die Mannschaft ist, aber die Verantwortlichen der Profiabteilung haben diese Fans nicht verdient.“

bis hin zu

„Dieser Brief verärgert mich noch mehr als die aktuelle Situation und die Fehler von den Herren Dufner und Korkut. Ich bin seit über 25 Jahren 96 Fan und habe viel erlebt. Aber das hier ist der Hammer und muß selbst die Treuen zweifeln lassen.“

um nur auf drei aus über 1000 Kommentaren einzugehen.

Die überregionale Presse

Der überregionalen Presse gelingt es im Gegensatz zu der Hofberichterstattung in Hannover, tatsächlich kritisch und differenziert zu schreiben:

Unter der Überschrift „Hannover 96 in der Stimmungskrise“ schreibt der Tagesspiegel:

„Wir als Klub hätten uns eher zu Wort melden müssen“, lautet eine von vielen merkwürdigen Passagen, die die Vereinsführung in einem offenen Brief an alle 96-Fans wählt. Das Schriftstück, kurz vor dem Heimspiel gegen die Bayern platziert, gleicht einem indirekten Versuch, sich endgültig von den Ultras zu distanzieren und die normale Kundschaft zu mobilisieren.“

und weiter:

„Präsident Martin Kind hat den Verein innerhalb von 15 Jahren vor der Insolvenz bewahrt, zurück in die Bundesliga gebracht und dort etabliert. Aber der 70-Jährige ist auch ein Sturkopf, der die Geduld verloren hat.“

Der Spiegel schreibt unter dem Titel „Wir haben verstanden – oder auch nicht!“

„Deshalb plant der Verein eine Zukunft ohne den harten Kern der Fans. Kind spricht von einem Konzept, das in Vorbereitung sei und die übrigen Anhänger einbinden soll. Ein Konzept, „das der Mehrheit der Zuschauer signalisiert, wie wichtig sie für Hannover 96 sind“. Konkreter wird Kind nicht.“

Die Frankfurter Allgemeine titelt: „Warum die Stimmung in Hannover so schlecht ist“ Darin heißt es:

„Die Stimmung ist schlecht in Hannover. Und zwar so schlecht wie nirgendwo sonst in der Liga. Am vergangenen Samstag gegen den VfB Stuttgart war die Tristesse wieder zu erleben: ein Fußball-Stadion ohne Leidenschaft. Ohne den Support eines harten Kerns von Fans und ohne diese besondere Dynamik, die Wechselwirkung mit dem Geschehen auf dem Platz, die daraus entstehen kann. Dazu immer wieder wütende Rufe: „Kind muss weg!“ Es ist nicht die große Masse, die das anstimmt. Aber es werden mehr.“

und weiter:

„Die Ultras, die früher für die Stimmung in der Arena sorgten, haben dem Profiteam mittlerweile den Rücken gekehrt, sie verfolgen lieber die Regionalliga-Spiele der U23 im Stadtbezirk Ricklingen. Doch auch für die „Normalos“ stellt sich die Frage nach Abschied und Exil. Insgesamt seien schon jetzt ein paar hundert abgewandert, zur nächsten Saison aber, glaubt Koch [ein 96-Fan im Interview], könnten es schon 2000 oder mehr ein.“

Der Norddeutsche Rundfunk

Am Abend des 08.03. erschien dann ein Artikel auf der Homepage des NDR. „96 kommt aus dem Stimmungstief nicht raus“, wurde dort über den Konflikt zwischen Vereinsführung und Fans berichtet. Auch die tendenziöse Berichterstattung der HAZ wurde thematisiert. So hieß es unter anderem im Bezug auf den Offenen Brief:

„“Inhaltsleer“ ist eine oft gebrauchte Beschreibung für das, was der Verein veröffentlicht hat. Als Schritt in die richtige Richtung wird das Schreiben dagegen in einem Kommentar in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) gewertet. Das scheint dieser Tage jedoch keine Mehrheitsmeinung zu sein. Die Leserkommentare zu den zu Hannover 96 veröffentlichten Artikeln sprechen eine andere Sprache.“

Und weiter:

„Die gesamte Problematik bei Hannover 96 und den Fans sei auch kein „Ultra-Problem“ – als dieses wurde sie schon häufiger bezeichnet. Es gebe viel mehr Anhänger, die Kind und das Verhalten gegenüber den Fans kritisch sehen, sagt der Rote-Kurve-Sprecher. Die Berichterstattung darüber in der HAZ greife auch deshalb zu kurz. Man könne von Meinungsmache im Sinne des Präsidenten reden. „Wir haben nicht den Eindruck, dass dort objektiv über die Fanszene berichtet wird“, so der Fan-Vertreter. „Wir sind nicht an allem schuld.“ Zudem würden das Engagement und die positive Fan-Arbeit unter den Teppich gekehrt.“

Im Laufe des Vormittags des 09.03. verschwand der Artikel dann ganz plötzlich und kommentarlos von der NDR-Seite, um am Abend überarbeitet wieder aufzutauchen. Allerdings hatte der „überarbeitete“ Artikel nicht mehr viel mit dem Original zu tun. Ganze Absätze waren verschwunden. Darunter zufälligerweise die Abschnitte, die sich am kritischsten mit der Berichterstattung der HAZ beschäftigten und einen Fanvertreter der IG Rote Kurve zu Wort kommen ließen. Als Begründung wurden „handwerkliche Fehler“ angeführt, sodass der „selbstverständliche Grundsatz der Trennung von Bericht und Kommentar nicht beherzigt worden sei. Erneut reagierte die Netzgemeinde schnell. In Fanforen und auf Facebook findet der Originalartikel weiterhin Verbreitung. Die Argumente, den Artikel zu ändern – böse Stimmen würden sagen zu zensieren – können wir nicht nachvollziehen. Vielmehr stellt sich die Frage, von welcher Seite hier interveniert wurde, um kritische Berichterstattung zu verhindern? Entsprechende Fragen beantwortet die Online-Redaktion des NDR sicher gerne.

Gastbeitrag: Vorwärts nach weit – The lost years

8 Mär

Wir veröffentlichen heute einen Gastbeitrag von Jan C. Rode. Rode ist seit 1985 Fan von Hannover 96. Er war lange Redakteur beim – wie er selber sagt – Zeckenblatt „Notbremse“. Einigen ist er auch noch bekannt als Fanmag-Moderator und Autor von „Vorwärts nach weit“ und Mitschreiberling bei anderen 96-Büchern aus dem Werkstatt-Verlag. Als Student noch Dauerkarteninhaber, ist er heute nur noch vereinzelt bei Heimspielen.

Was eigentlich aus einer Laune heraus geschah, rief unheimliche Resonanz hervor. Ich wusste selbst gar nicht, was ich eigentlich aufschreiben wollte, aber irgendwie scheint es einen Nerv getroffen zu haben. In „Warum ich traurig bin, ein Fußballfan zu sein“ beschrieb ich meinen Phantomschmerz, wenn ich Hannover 96 jetzt spielen sehe. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob das eine normale Altersentwicklung ist oder doch an den vielen, vielen Vorfällen liegt, die sich in den letzten Jahren rund um Fans und Verein ereignet haben. Um den auf den Grund zu gehen, drösele ich alles mal von Beginn an auf.

Haarmann-Fahne

Was war passiert?

Seit Jahren wurde im Fanblock eine Fahne geschwenkt, auf der Serienmörder Fritz Haarmann zu sehen war. Ähnlich wie Jack the Ripper gehört der homosexuelle Polizeispitzel zur niedersächsischen Folklore und war mitunter auf Adventskalendern der Stadt Hannover zu sehen. Ein Artikel in der Bild-Zeitung brachte das Thema überhaupt erst auf die Agenda (Ultras schwenken Fahne mit Massenmörder), woraufhin gehorsamst Gespräche zwischen Vereinsvertretern und Fans stattfanden, um das plötzlich aufgetretene Problem zu lösen. Martin Kind hingegen drohte nach Rückfrage durch Journalisten schnell mit Stadionverboten, die meines Wissens nach teilweise auch durchgezogen wurden.

Bevor ich zur ersten Einschätzung komme, zunächst ein kurzer Einschub: Die Haarmann-Episode ist natürlich nur Symptom einer Entwicklung, die schon vorher begonnen hatte. Grundsätzlich ist zu sagen, das sich sehr viele Vereine mit ihrer aktiven Fanszene – häufig ausschließlich durch Ultras repräsentiert – äußerst schwer tun. Fast wöchentlich gilt es Probleme zu besprechen, die auf Auswärtsfahrten entstanden sind oder Forderungen nach mehr Raum an Spieltagen im und ums Stadion. Durch das Engagement meines Schwiegervaters beim VfB Lübeck weiß ich, wie anstrengend das sein kann, wenn gleichzeitig noch die Alten Herren und die Presse mit ähnlichen Forderungen um die Ecke kommen. Selbst in besten Beziehungen kommt es dann zum Knall – und auch mal zur Sendepause. Nun muss man wissen, das Ultras häufig sehr schnell eingeschnappt sind und lieber ein beleidigtes „Pöh“ in den Raum aussenden, anstatt sich ihrer Rolle und ihrer damit einhergehenden Verantwortung für die Außendarstellung der Vereine bewusst zu werden. Wenn alles gut läuft, redet man aber nach ein paar Spielen wieder miteinander. Nicht so in Hannover. Wohin das führt, sehen wir später…

Die Einschätzung

Medien müssen tagtäglich Themen setzen und das ist der Bild in diesem Fall hervorragend gelungen – sehr zum Leidwesen der aktiven Fans. Die Frage ist, ob die Redakteure selbst auf die Idee für den Artikel gekommen sind oder von irgendwem einen Tipp bekommen haben. Hannover 96 wird das nicht gewesen sein, denn kein Verein hat Lust und Muße, sich im stressigen Tagesgeschäft (Spiele, Trainer, Verletzte, Transfers) noch weitere Themen ans Bein zu nageln. Was in der Tat jedoch überrascht, ist die harte Reaktion von Martin Kind – selbst wann wir obigen Einschub noch kurz mitdenken. Nun ist der Präsident seit Jahren die mächtigste Person bei 96 – sein Wort ist Gesetz und ohne sein Wissen werden nicht mal Beiträge auf der Homepage veröffentlicht. Von daher ist es auch kein Wunder, dass vorige Absprachen zwischen Fans und Vereinsvertretern durch ein Presse-Interview plötzlich Schall und Rauch sind.

Interessanterweise ist Martin Kind aber Mitglied im Promi-Fanklub „Rote Reihe“. Ja, genau, das ist ebenjene Straße, in der Fritz Haarmann wohnte. Auf den Seiten des Fanklubs heißt es, man habe den Namen selbstverständlich trotz Haarmann und nicht wegen Haarmann gewählt und versucht in tapsiger Art in einem längeren Artikel zu erklären, wie wichtig die Straße für die hannöversche Geschichte (Leibniz, Synagoge, Vorstadt, Ministerien etc.) war und ist. Die FAZ hat recht, wenn sie Kind im Falle Haarmann Heuchelei vorwirft und konstatiert, das diese fehlende Feinfühligkeit den Dialog mit den Fans erschwere.

Das Resultat

Kind kann diese Episode nicht gefallen haben. Im Idealfall wäre die Fahne ohne viel überregionales Brimborium aus dem Stadion verschwunden, wenn dann drei oder vier Zuschauer deshalb nicht mehr kommen (dürfen), ist das auch kein weiteres Problem für die Einnahmeseite. So kann nur jemand denken, der seit Jahren Macht und Einfluss zusammenrafft und von Mitarbeitern, Medien und Sponsoren hofiert wird. Schon Richard Nixon wusste schließlich: „If the president does it, it’s not illegal.“ Wohin das führt, sehen wir später…

Sicheres Stadionerlebnis

Was ist passiert?

Nachdem es bei den Relegationsplayoffs zwischen Hertha und Düsseldorf 2012 zum dümmsten Platzsturm der Fußballgeschichte kam, orchestrierten die Medien gekonnt das Geschrei von Innenpolitikern, Polizeigewerkschaften und DFL-Vertretern nach mehr Sicherheit im Stadion. Schon seit Jahren schwelten die Auseinandersetzungen um das Abbrennen von Pyrotechnik. Die Vereine unterschätzen völlig die Dynamik und sahen sich mit Drohungen der Politik konfrontiert, gesetzliche Regelungen zu schaffen (oder wahlweise die Gemeinnützigkeit der mittlerweile als Wirtschaftsunternehmen aufgestellten Klubs abzuerkennen). In aller Hektik wurde dann von den DFL-Padres ein staatsgenehmes Konzeptpapier entwickelt, welches – wie sollte es bei unserer aller Herzensklub auch anders sein – Hannover 96 aber seinen Fans nicht zeigen, geschweige denn diskutieren wollte (war anderswo weniger ein Problem). Selbstredend stimmte 96 mit der Mehrheit und nahm den Antrag (Mehr Kontrollen! Mehr Videoüberwachung! Schnelle Bestrafung! Bessere Stadionverbote usw.) an.

Die Einschätzung

Sportfunktionäre behaupten oft und gerne, das sie mit der Politik rein gar nichts zu tun hätten. Das stimmt leider nicht so ganz, denn die Politik ist das mächtigste Subsystem unserer Gesellschaft und bestimmt, wo es langgeht. DOSB, DFB und Co. glauben aber gerne, sie seien im Teletubby-Land, wo alle völlig zweckfrei hechten, schwimmen, springen und Fußball spielen. Dass der organisierte Sport pro Jahr mehr als 150 Millionen Euro vom Innenministerium bekommt, wird dabei gerne ausgeblendet. Einmal kurz bei den Eiern gekniffen, wussten die DFL und ihre Mitgliedsvereine jedoch ganz genau, was sie zu tun hatten: die Politik beruhigen und Druck vom Kessel nehmen.

Das Resultat

Wieder einmal waren die Fans die Gelackmeierten. Dabei hätte man es sich kurz vor Weihnachten doch so gewünscht, dass 96 wie die coolen Unioner bei dem ganzen Scheiß gar nicht mitmacht (übrigens in völliger Verkennung der realpolitischen Gegebenheiten und Machtverhältnisse). Werden Fans also regelmäßig und systematisch benachteiligt? Nein, sie nutzen nur ihre Potenziale nicht genügend. Zwar engagierten sich bundesweit Fans gegen das Papier und bekamen sogar Airtime im TV – gereicht, die eigenen Träume zu verwirklichen, hat es dennoch nicht. Wer in diesem Land was reißen will, muss wirtschaftlich erfolgreich sein (Martin Kind) oder versuchen, über die Politik an Einfluss zu gewinnen. Darüber hinaus müssen sich Fans – wie ihr Gegenüber in den Vereinen – weiter professionalisieren. Die Kampagne 12:12 wurde breit diskutiert und war danach wieder vergessen. Professionelles Agenda Setting ist hier das Stichwort – in Hannover gibt es dafür bislang weder Kapazitäten, Konzepte oder Köpfe. Wohin das führt, wenn Fans und Ultras darauf keinen Bock haben, sehen wir später…

Die Affäre Pogatetz

Was ist passiert?

„Mad Dog“ Emanuel Pogatetz zählte nach seinem Wechsel aus England an die Leine schnell zu den Fanlieblingen, verlor seinen Stammplatz allerdings schon im zweiten Jahr nach der Winterpause an Mario Eggimann. Obwohl sein Vertrag noch bis 2015 galt, einigten sich 96 und Wolfsburg auf einen Transfer für 2,5 Millionen Euro zu Beginn der Saison 2012/2013. Wie es der Zufall so wollte, führte der Spielplan beide Teams gleich zu Beginn der Saison zusammen. Im Überschwang des mit 4:0 deutlichen Auswärtssieges bedachte ein Teil der mitgereisten Fans den Grazer mit Schmähgesängen – nicht gerade Fair Play, aber auf Fußballplätzen auch keine bahnbrechende Sensation. Erst das Zusammenspiel von Martin Kind und der Presse brachte wieder einmal Schwung in die Angelegenheit: Der Hörgeräteunternehmer wurde nicht nur zum Triumph auf den Rasen, sondern auch zu den Vorgängen auf der Tribüne befragt. Als emsiger Schlagzeilenlieferant ließ es sich der 96-Präsident natürlich nicht nehmen, bestimmte Teile der Fanszene als „Arschlöcher“ zu bezeichnen und den Hass-Sängern auch ohne hundertprozentigen Beweise Stadionverbote anzudrohen.

Die Einschätzung

Schmähgesänge sind in deutschen Stadien keine Seltenheit. Natürlich gibt es kreativere Beschimpfungen, als einen Spieler, der wohl auch wegen der sportlichen Perspektive und nicht nur des Geldes wegen an den Mittellandkanal gewechselt war, als Sohn einer Professionellen zu titulieren. Auch das ein Präsident medial auf Fans losgeht, ist inbesondere aus unteren Ligen und solchen in der europäischen Peripherie nicht unbekannt. Alles in allem also kein sonderlich großer Beinbruch, wären da nicht wieder einmal die Medien gewesen, die eine fette Story witterten. Und so wurde aus einer Lappalie ein Politikum, zumal Kind erneut mit dem roten Tuch „Stadionverbote“ wedelte. Wäre die Vereinsführung in den 90ern auch derart engagiert gewesen, sich die Zuschauer der Herzen zu backen, hätten beispielsweise die rechten Dumpfbacken nicht so lange auf den Rängen und im VIP-Bereich ihr Unwesen treiben können.

Das Resultat

Das Arschloch-Label führte eine neue Tonalität in die schwelende Auseinandersetzung ein. Was vorher vielleicht unausgesprochen blieb, fand nun ihren Weg an die Öffentlichkeit. Kein besonders cleverer Schachzug von einem Mann, der sich rühmt, an der A7 sein Logo an einen höheren Turm als der benachbarte schwedische Möbelkonzern gepflastert zu haben. Willfährige Steigbügelhalter für die zu diesem Zeitpunkt nur undeutlich zutage tretenden Pläne des Präsidenten spielten jedoch die lokalen Medien. In den knapp 15 Jahren der modernen Fan- und Ultrabewegung hatte es kein Redakteur vermocht oder gewollt, Fanbelange richtig einzuordnen. So wurde alles munter in einen Topf geworfen und der gesamte Nordbereich zum Ultragebiet gemacht oder die Leistungen Kinds verklärt – kein Wunder, wenn die Chefs der eigenen Chefs als Teilhaber der Hannover 96 Sales & Service GmbH waren. Die Drohung mit Stadionverboten ließen die organisierten Teile der Fanszene natürlich nicht auf sich sitzen – entsprechend engstirnig verlief auch die folgende Auseinandersetzung…

Acht Cola, acht Bier

Was ist passiert?

Auf Bitten der Hardliner-„Gewerkschaft der Polizei“ ergänzte Hannover 96 am Ende der Winterpause 2012/2013 den Kürzel „ACAB“ als Teil der verbotenen Codes in der Stadionordnung. Beim Rückrunden-Heimauftakt – wiederum gegen Wolfsburg – kam was kommen musste und Teile der Nord zeigten Transparente mit dem Kürzel, den findige Journalisten schon als den „am häufigsten gesprühten türkischen Namen“ verortet hatten. Nach einem Gerangel mit Ordnern beim Entfernen der Transpis wollten Teile der Ultras das Stadion verlassen, wurden aber von der Polizei daran gehindert.

Die Einschätzung

Was in den 90ern noch mehrere Jahre Arbeit vieler engagierte Menschen bedeutete – nämlich das sich 96 mit seiner rechtsoffenen Fanszene beschäftigte und die Stadionordnung änderte – bedurfte im 21. Jahrhundert nur des Briefes einer Lobbyvereinigung. Natürlich ist es wünschenswert, unsinnigen Hass in Stadion und Gesellschaft einzudämmen. Eigentlich peinlich an der Geschichte war nur, das 96 der einzige der angeschriebenen norddeutschen Profivereine war, die auf den Bettelbrief in einer Art Pawloschen Reflex reagiert hatten. Besonders wenig Fingerspitzengefühl zeigten in dieser Angelegenheit allerdings die Ultras, die durch den – wenn auch unverhältnismäßigen – Polizeieinsatz letztlich den Sturm ernteten, den sie mit ihren provokanten Transparenten erreichen wollten.

Das Resultat

Wieder einmal waren Fans und Verein – diesmal über den Umweg Polizei –in Frontstellung zueinander geraten. Eigentlich ist es auch kein Wunder, das die Sitten verrohen, wenn „Arschlöcher“ einem „machtgeilen und senilen alten Sack“ gegenüberstehen. Die kompromisslose Vereinslinie in Fanfragenwurde von den Ultras 1:1 gespiegelt, sodass sich im Resultat Klima und Kommunikation aller Beteiligten massiv verschlechterte. Die neutralen Zuschauer konnten über die ganze Angelegenheit wieder nur den Kopf schütteln und folgten der vorgeblich unpolitischen Linie des Vereins in der ACAB-Frage.

Achim sehen und (Fanrechte) sterben

Was ist passiert?

Bereits eine Woche später stand ein weiteres Nordderby in Bremen auf den Plan. Durch das aufgeheizte Klima in der Post-Düsseldorf-Ära hatte die Polizei Betretungsverbote für die Innenstadt sowie die zwingende Anreise mit Shuttlebussen vom Hauptbahnhof zum Stadion vorgeschrieben. Kurz vor Bremen wurden 434 aktive Fans und Gelegenheitsfahrer – darunter auch Minderjährige – in Achim von Bahnmitarbeitern aus einem überfüllten Regionalexpress komplimentiert. Der Plan der Gruppe war, einfach einen der nächsten Züge nach Bremen zu nutzen, was aber die in der Zwischenzeit aufmarschierten Polizeihundertschaften unterbanden. Stattdessen wurden allen Reisenden der Spielbesuch – nach Abbrennen zweier Feuerwerkskörper und trotz deeskalierender Megaphondurchsagen von Fanvertretern – untersagt. Daraufhin wurde die Rückfahrt nach Hannover anberaumt, wo sich alle Insassen im Hauptbahnhof erkennungsdienstlichen Maßnahmen unterziehen mussten und über Stunden ohne Möglichkeit blieben, zu essen, zu trinken oder auf die Toilette zu gehen. Nach Spielschluss lobte Martin Kind zeitnah das rigorose Vorgehen der Polizei in einem Interview mit dem NDR.

Die Einschätzung

Auswärtsfahrer sind oft der Willkür und den widersprüchlichen Ansagen der Polizei ausgesetzt: Mal sollen 300 Leuten auf einem 2m breiten Bürgersteig zum Stadion gehen und bei Todesstrafe den Straßenasphalt nicht betreten, ein anderes Mal wird die seit Jahren gewohnte Route zum Stadion durch eine Polizeikette geschlossen. Wer Stress aus dem Weg gehen will, reist lieber in kleinen Gruppen und erst recht nicht mit dem Mob, der Blaulicht anzieht wie die Motten das Licht.

Bahn und Co. machen es sich aber gerne einfach und komplimentieren exklusiv Fußballfans aus überfüllten Zügen. Von daher war es reichlich naiv, wenn gleich 434 Leute aus den unterschiedlichsten Fanspektren in einem Provinzbahnhof auf die Weiterfahrt hoffen. Das die Polizei Feuerwerk gerne als Vorwand zum Einschreiten nimmt, dürfte ebenfalls bekannt gewesen sein. Doch die Entscheidung, den Spielbesuch für alle zu untersagen, war hart. Rechtstaatlich äußerst fragwürdig war jedoch die Datensammelwut der Exekutive bei der Aktion in Hannover.

Achim war darüber hinaus ein Lehrstück in Sachen PR und öffentlicher Meinung. Denn die Schlagzeilen hießen am nächsten Tag nicht „Minderjährige über Stunden von Polizei eingekesselt“, sondern „Fans legen Bahnverkehr lahm“. Nicht nur in Hannover, auch anderswo haben Fangruppen zu kämpfen, von ihrem Verein auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Nirgendwo sonst ist ihre Lobby aber derart nicht-existent wie in der niedersächsischen Landeshauptstadt: Das Fanprojekt? Chronisch unterfinanziert. Der Fanclubdachverband Rote Kurve? Feierte sich erst für toll gestaltete Wagen zum Schützenausmarsch, übernahm dann mit der Trinkwasser-Aktion und den Spenden für Poltawa soziale Verantwortung, war in der Außenwahrnehmung aber kein fanpolitischer Player, sondern für viele – mich eingeschlossen – ein bequemer Weg um an die zu EuroLeague-Zeiten begehrten Tickets zu kommen. Die Medien? Vermieden es natürlich die Hand zu beißen, die sie seit Regionalligazeiten mit Stories fütterte. Und die Ultras? Blieben mit ihren komplizierten Gruppen-Ethos und den ständigen Provokationen ohne Anschlussfähigkeit an die breite Masse der Stadionbesucher.

Das Resultat

Keine Neuigkeiten an dieser Stelle: das Klima zwischen 96 und seinen Fans verschlechterte sich durch die Äußerungen Kinds erneut. Waren zuvor die Ultras nahezu exklusiv Zielscheibe seiner Kritik, traf es diesmal auch Teile der gemäßigten Fans, deren einziges Vergehen darin bestand, einen falschen Zug benutzt zu haben. Das sah auch die Staatsanwaltschaft so, die alle Ermittlungsverfahren einstellte. In der Öffentlichkeit blieb aber der Eindruck, dass Fußballfans einfach nicht zu kontrollieren seien und gegen „diese Kriminellen“ immer wieder hart durchgegriffen werden müsse.

Selektive Kollektivstrafen

Was ist passiert?

Schon lange hatte 96 angedroht, DFB-Strafen nach dem Zünden von Pyrotechnik auf die Verursacher umlegen zu wollen. Da die Videotechnik im Stadion und die Ermittlungsbehörden aber nicht die gewünschten Täter produzierten, entschied sich die Vereinsführung für eine kollektive Strafe. Beim Euro League-Spiel gegen Anschi Machatschkala mussten Zuschauer in den Blöcken N16/N17 einen Aufschlag von fünf Euro zahlen.

Die Einschätzung

Fußballvereine achten gerne auf jeden Euro und suchen überall nach neuen Erlösquellen. Wenn dann DFB-Strafen die Bilanz verhageln, suchen gute Geschäftsleute eben nach neuen sprudelnden Geldquellen. Bei 96 kam man auf die dumme Idee, ausschließlich die mit Dauerkarteninhabern der Rote Kurve bevölkerten Blöcke zur Kasse zu bitten und aus der kollektiven Strafe eine selektive zu basteln. Den Strafen in Höhe von 80.000 Euro sollen hierbei Einnahmen von ganzen 5.000 Euro gegenüber gestanden haben – ein eher kümmerliche „Ertrag“ unter Inkaufnahme von noch viel größeren Klimaverschlechterungen.

Die Maßnahme sorgte dafür, das beim Spiel selbst kaum Stimmung aufkam. Zwar hatte 96 das Hinspiel verloren, dennoch bestand natürlich eine klitzekleine Hoffnung auf das Weiterkommen. Bedingungslose Unterstützung von den Rängen hätte an dieser Stelle sicher nicht geschadet, aber wieder einmal zeigte Martin Kind, dass er keine Ahnung vom Fußball hat, wie er dem Verfasser dieser Zeilen bei einem Notbremse-Interview kurz nach seiner Inthronisierung gestand (ich warte übrigens heute noch auf das versprochene Praktikumsangebot).

Das Resultat

ACAB, Achim, Anschi – diese drei Maßnahmen trafen nicht nur die Ultras, sondern zielten verstärkt auch in die übrige Fanszene, die über eher lockere Strukturen verfügt. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, das hier eine weitere Gruppe kriminalisiert werden sollte. Dabei hätte 96 im Zeitalter der Transparenz durchaus ganz andere Möglichkeiten gehabt: Die Strafenproblematik hätte in einem längeren Prozess über das Fanprojekt jüngeren Fans näher gebracht werden können, auch beim Papier zum „Sicheren Stadionerlebnis“ hätte der Verein moderater auftreten können. Stattdessen verfolgte insbesondere der Präsident weiter seinen ganz eigenen Erziehungsauftrag und ließ sich mit den Worten „Kollektivstrafen sind manchmal nötig“ zitieren.

Der Scheißverein

Was ist passiert?

Auf einer Veranstaltung des Fanclubs „Rote Reihe“ (ja, genau der!) bezeichnete Martin Kind Hannover 96 als Scheißverein. Damit meinte der Unternehmer insbesondere die Verhältnisse vor seinem Einstieg 1997.

Die Einschätzung

Es überrascht doch einigermaßen, dass ein oftmals sehr distinguiert auftretender Mensch wie Martin Kind sich zum wiederholten Male der Fäkalsprache bediente, um seine Meinung auszudrücken. Entweder, der Großburgwedeler ist ob seines dünnen Fells leicht reizbar, oder er nutzt solche Auftritte vor der High Society gezielt, um Stimmung für sich zu erzeugen.

Natürlich steht es Martin Kind frei, über seine Vorgänger zu urteilen. In der Tat ging es bei 96 in den 80ern drunter und drüber und in den 90ern wollten einer sogar das legendäre Fanzine Notbremse verbieten, weil ihm die Schreiberlinge nicht in den Kram passten. Und natürlich hat 96 in den vergangenen 18 Jahren geschafft, das Image als „Schalke des Nordens“ abzulegen, ein schönes WM-Stadion unter Teilerhalt der historischen Bausubstanz zu errichten und sich in der 1. Bundesliga zu etablieren. Auf der Negativseite ist aber eine mindestens seit 2006 von Seiten des Vereins geführte Kampagne zur Zuschauerzusammensetzung im Niedersachsenstadion – erst durch massive Preisaufschläge zur Umbaufinanzierung und spätestens seit Haarmann durch fortgesetzte Kriminalisierungsversuche und Einschüchterungen auf persönlicher Ebene.

Das Resultat

Mit seinen Äußerungen konnte sich Kind zwar den Applaus der hannöverschen High Society sichern, verletzte mit dieser rhetorischen Keule jedoch erneut die Fanemotionen zu ihrem Lieblingsklub. Schließlich wurde dieser „Scheißverein“ 1938 und 1954 unter jeweils heroischen Umständen deutscher Meister, hat in den 60ern mehrere Amateurmeisterschaften errungen, als einziger Zweitligist überhaupt den DFB-Pokal gewonnen, Erfolge in Leichtathletik, Badminton und Triathlon gefeiert – das alles soll (selbst vor einer zugegeben ausgereiften unternehmerischen Strategie) nichts mehr wert sein? Und übrigens dürften sich durch Kinds Attacke nicht nur die Fans, sondern auch die vielen Ehrenamtlichen und Aktiven in den Hintern getreten gefühlt haben…

Martin knows best

Was ist passiert?

Nachdem die Auseinandersetzung zwischen Kind und Teilen der Fanszene lange Zeit sich stetig aufschaukelte, ging es nun in die offene Feldschlacht. Die Ultras beendeten nach Choreo-Verboten und Rauswurf aus dem Stadion-Container die Gespräche mit dem Verein, der Fanklubdachverband Rote Kurve löste sich nach Unterbreitung eines Maßnahmenkatalogs durch den Verein (u.a. pers. Haftung der Vereinsvorstände bei Pyrovorfällen im Nordoberrang, Kündigung des Fanladens und damit der Weg in die Arbeitslosigkeit für zwei besonders engagierte Fans) schließlich auf. In den letzten Ausgaben des RK-Magazins beklagten die Macher zudem, dass sich in den Jahren des Bestehens kein Nachwuchs gefunden hätte, der bereit gewesen war, Verantwortung zu übernehmen und das Kind in persönlichen Gesprächen gedroht habe, die jeweiligen Arbeitgeber – mit denen er sehr gut befreundet sei – über die Aktivitäten ihrer Beschäftigten zu informieren.

Die Einschätzung

Die Reaktionen der Ultras und der Roten Kurve sind im Einzelfall nachvollziehbar. Aber insbesondere das lange Siechtum des Fanklubdachverbandes muss zu Denken geben. Auch wenn sicherlich das persönliche Maß voll und Existenzen bedroht waren, sollte in einer derartigen Situation das Feld nicht leichtfertig geräumt werden. Die Ultras hingegen haben es sich einfach gemacht und gezeigt, dass ihr Gruppenkodex im Zweifelsfall doch schwerer wiegt, als die Liebe zu 96.

Das Resultat

Vormalige Fanstrukturen waren der Auflösung preisgegeben und nach diesem finalen KO machte sich Lethargie in der Fanszene breit. Wofür lohnte es noch zu kämpfen und wohlmöglich Existenzen aufs Spiel zu setzen, wenn ab 2017 Kind-genehme Investoren nach der modifizierten 50+1-Regel (für die Martin Kind jahrelang statthaft gegen DFB und DFL letztlich erfolgreich ins Feld zog) künftig das Sagen haben? Damit war der Tiefpunkt aber noch lange nicht erreicht…

Schmach von Braunschweig

Was ist passiert?

Schon im Hinspiel hatte sich 96 nicht mir Ruhm bekleckert: Gegen den Tabellenletzten aus Peine-Ost bot Übungsleiter Slomka nur eine Spitze auf – der trostlose Kick endete folgerichtig mit 0:0 (übrigens das 1.000 torlose Remis in der Bundesliga-Geschichte). Nahezu während der kompletten 90 Minuten wurde das Niedersachsenstadion vom Bengalo-Feuern erhellt. Die Ultras hatten – so erzählt man sich – für das Derby vom Verein Teile ihrer Privilegien (Choreos, Container) zurückerhalten und dankten es nach den vorherigen Scharmützeln (siehe oben) auf ihre Art.

Zum Rückspiel kam dann die Quittung für die unüberlegte Pyro-Show: Auf Druck des Innenministeriums wählte Hannover 96 beim Ticketverkauf für das Rückspiel eine ganz besondere Variante: Wer ein Ticket erwarb, musste in einem vom Verein gestellten Bus steigen, um das Spiel zu sehen. Darunter fielen zwar auch die Inhaber von Auswärtsdauerkarten, nicht jedoch wer ein VIP-Ticket bestellte.

Daraufhin klagten einige der Inhaber von Auswärtsdauerkarten gegen die Vergabepraxis. Zunächst sah es vor Gericht auch ganz gut aus, denn der einstweiligen Verfügung wurde wenige Tag vor dem Spiel stattgegeben. 96 hingegen legte wenige Stunden vor dem Derby bei Gericht einen Befangenheitsantrag ein, sodass aus der ganzen Geschichte eine juristische Hängepartie wurde. Die ganze Hysterie im Vorfeld war natürlich völlig verschwendete Energie, denn 96 kam beim Erzrivalen mit 0:3 unter die Räder.

Die Einschätzung

Niemand weiß, wie groß tatsächlich der politische Druck auf Hannover 96 war. Im Nachhinein tat die sportliche Führung in Person von Manager Dufner nämlich so, als setze man die Anreise-Maßnahme gar nicht gerne um. Dabei wird dieses Modell schon seit Jahren in Holland genau so immer wieder durchgeführt – und das Derby war für die deutschen Behörden ein erster Testballon. 96 half als traditionell staatsergebener Verein gerne mit.

Dass der Verein mit juristischen Winkelzügen gegen seine eigenen Fans vorging, war ein Novum. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass erst die Ultra-Pyro-Show im Hinspiel die konkrete Situation heraufbeschworen hatte und man damit der Fanszene aus Ego-Gründen insgesamt einen Bärendienst erwiesen hat.

Das Resultat

Zu der schlechten Stimmung kamen nun auch schlechte Leistungen auf dem Platz. Ausgerechnet die Blamage gegen Peine-Ost weckte wieder einmal das Abstiegsgespenst in Hannover. Letztlich wurde die Klasse gehalten – und auch das den Ultras angekreidet: Hat 96 nicht schönen und erfolgreichen Fußball gespielt, nachdem UH, KH und BN im Stadion (endlich) schwiegen?

Go home productions

Was ist passiert?

Zur Saison 2014/15 beendete Hannover 96 die freie Platzwahl in den ehemaligen RK-Blöcken N16/N17. Hintergrund waren die anhaltenden Pyro-Querelen. Martin Kind hatte schon mehrfach angekündigt, Strafen auf die Verursacher (schon bei einem Becherwurf vom FC St. Pauli erfolgreich vorexerziert) durchzustellen. Wenn man nun genau weiß, wer wo sitzt, sollte dieses Vorhaben in Zukunft leichter gelingen – so zumindest die Theorie. Wer seine Karte an Freunde oder Ebay-Bekanntschaften weitergab, musste damit rechnen, auch dann belangt zu werden, wenn man selbst gar nicht im Stadion war – schließlich war der Platz nun personalisiert.

Auf den Vertragsbruch (manche hatten die DK vor Jahren unter völlig anderen AGBs erworben) hatte nur noch ein knappes Drittel der Dauerkarteninhaber Lust, die Ultras gingen seit Saisonstart sowieso lieber zu den Amateuren. Dilettierend versuchte 96 daraufhin, die frei gewordenen Plätze an Studierende der MHH zu verschachern. Als das scheiterte, kam Kind auf die glorreiche Idee, die 800 freigewordenen Plätze bei seinen Sponsorenfreunden für 230 Euro (regulär: 400 Euro) anzubieten – natürlich bei freier Übertragbarkeit.

Die Einschätzung

Wer glaubte, dass Martin Kind nur artig die Spalten in der Presse füllte, sah sich erneut getäuscht, denn Worten folgen bei ihm in beängstigender Regelmäßigkeit auch immer Taten. Sein Ziel trat spätestens jetzt überdeutlich hervor: Alle kritischen Fans und Ultras sollten aus dem Stadion verschwinden. Ähnlich wie bei der Auseinandersetzung um 50+1 hat Martin Kind auch diesen Kampf taktisch geschickt und mit äußerst langem Atem ausgefochten – letztlich siegreich.

Das Resultat

Martin Kind ist am Ziel seiner Träume – und hat die Herzkammer des Hannover 96-Fanwesens, die Nordkurve, in ihre Einzelteile zerlegt. Wenn überhaupt, war er dabei nur auf schwache Opposition gestoßen, sowieso war eine Mehrheit im Stadion gegen Ultras. Dabei war der Kampf mit ungleichen Mitteln geführt worden, Fans besitzen einfach keine Lobby. 1998 sah der Hörgeräte-Unternehmer das jedoch noch ganz anders: Als der alte H31 zum Hort von Alkoholikern und Pöblern verkommen war, spendete er dem sangesfreudigen Notbremse-Umfeld und dem Fanklub „Thekenschlampen“ für denn damaligen Premium-Block K36 – mitten auf der Westtribüne großzügig Tickets. Bei einem 12 Uhr-Kick (wegen der Landtagswahlen) gegen den TuS Celle FC nahm die moderne Ultrabewegung in Hannover ihren Anfang. Insofern hat Kind die Geister selbst erst geweckt, die er danach so vehement bekämpfte.

Sei meiner Meinung oder schweig!

Was ist passiert?

Nach den ersten Heimspielen 2015 mehrten sich in sozialen Netzwerken die Einträge, das „Kind muss weg“-Rufer nicht nur vom übrigen Stadion niedergepfiffen, sondern danach auch gezielt von Ordnern angesprochen werden. Diese drohten dann angeblich mit einem „Stadionverweis“. Auf Nachfrage erklärte Hannover 96 bei Twitter zunächst, dass es keine diesbezügliche Ansage an den Ordnungsdienst gäbe, später bestätigte Stadionchef Thorsten Meier jedoch in einem Interview ebenjene Praxis. Postwendend die Erklärung von Häuptling Kind: „Das kann so nicht weitergehen. Hier geht es nicht um mich, sondern einzig und allein um die Mannschaft“.

Die Einschätzung

Es ist damit zu rechnen, dass „Kind muss weg“-Rufer schon bald vom Ordnungsdienst oder im Zusammenspiel mit der Polizei aus dem Stadion entfernt werden. Auch hier hätte Kind die öffentliche Meinung auf seiner Seite. Allerdings hat die Stimmung in den vergangenen Monaten ordentlich gelitten, mittlerweile sind die Gästefans bei jedem Spiel im Niedersachsenstadion lauter als die (nicht mehr vorhandene) Nordkurve.

Das Resultat

Noch immer ist das Tischtuch zwischen Fans und Verein zerschnitten. Zwischenzeitlich sollten Fanlieblinge wie Altin Lala oder Carsten Linke helfen, die verfeindeten Seiten wieder an einen Tisch zu bringen. Aufgrund der sportlich prekären Situation verfährt der Verein aber nach dem Motto „Augen zu und durch“. Wenn überhaupt, werden Gespräche frühestens nach Saisonende stattfinden können.

Wie oben schon erwähnt, hätte ich mir ein derart beherztes Auftreten von Hannover 96 auch in den 80ern und 90ern gewünscht, als Affenlaute und sonstige rassistische Rufe deutlich vernehmbar waren. Wer weiß, vielleicht nutzen genau jene Kreise das Vakuum in der Kurve, um sich wieder zu etablieren…

Was nun tun?

Man könnte einen offenen Brief schreiben, wie Hannover 96 es getan hat. Man könnte damit weitere Fans derart entrüsten, sodass sie nach knapp 20 Jahren Dauerkarte und Mitgliedschaft kündigen. Man könnte um neue Gruppen werben, die man bedingungslos unterstützen wolle. Man könnte sich nach Entrechtung und Kriminalisierung der alten Fans mit Geld der Sponsoren nun genau die neuen mundtoten Zuschauer backen, die man schon immer im Stadion haben wollte.

Man könnte auch weiter „Kind muss weg“ rufen und seinen Frust freien Lauf lassen. Man könnte sich daran weiden, wie die selbst ernannten Experten den Verein dem freien Fall überlassen und ab sofort oder nach der Sommerpause ganz wegbleiben. Man könnte, wie von Martin Kind gegenüber der Roten Kurve einmal vorgeschlagen, sich „ein anderes Hobby suchen“. Man könnte Herz und Nerven schonen und am Wochenende etwas wirklich sinnvolles mit Familie und Freunden unternehmen, anstatt dem 96-Gegurke zuzuschauen.

Man könnte auch jetzt erst recht in den Verein eintreten. Man könnte Anträge für die Jahreshauptversammlung formulieren, andere Fans mobilisieren, alternative Finanzierungskonzepte erarbeiten. Man könnte sich personelle Alternativen zu Martin Kind überlegen. Man könnte darauf hoffen, durch diese Kärrnerarbeit das fanfreundliche und transparente Hannover 96 zu bekommen, was sich so viele Unzufriedene derzeit zu wünschen scheinen. Man könnte versuchen, dass der Investoreneinstieg 2017 keine reine Formsache wird.

Man könnte sagen, eine neue Liga sei wie ein neues Leben und ein Abstieg kein Weltuntergang. Man könnte nun aber auch alles daran setzen, und die Mannschaft in der Endphase der Saison wie auch immer unterstützen. Man könnte sich daran erinnern, dass es auch in den 90ern ohne Ultras so etwas wie spielverlaufsbezogene Stimmung gab. Man könnte meinen, das alles sei schon besser als der Status Quo. Man könnte fordern, dass sich die Spieler dafür auch ordentlich reinhängen müssten, damit der Funke wieder vom Platz auf die Ränge überspringe. Man könnte immer noch das richtige Leben im falschen führen…

…denn sie wissen nicht, was sie tun!

30 Jul

Der Plan der Verantwortlichen bei Hannover 96, die zahlreichen freigewordenen Plätze im Bereich des ehemaligen Rote Kurve Blocks an Studierende und Mitarbeiter der MHH zu veräußern (der Blog „Dave erzählt dir was“ berichtete: http://footballsdiary.wordpress.com/2014/07/28/gegensatze/ ), ist nach unseren Informationen gescheitert. Diese Idee scheint bei den Fans, die ihre Dauerkarten bisher im Block W19 haben, wenig Anklang gefunden zu haben.

Aus diesem Grund ist man bei 96 nun dazu übergegangen, Dauerkarten in diesem Bereich für einen Schleuderpreis den Mitarbeitern von Sponsoren anzubieten. Uns liegt ein Dokument (s.u.) vor, dass beweist, dass Mitarbeitern mindestens eines 96-Premiumsponsors Dauerkarten im Block N17 für 230 Euro (statt 400 Euro) angeboten werden. Der Preis entspricht damit dem einer ermäßigten Dauerkarte, wie sie sonst Studierende, Schüler, Azubis u.ä. erhalten.

Es ist mehr als wahrscheinlich, dass es sich bei diesem Angebot um Plätze im ehemaligen Rote Kurve Block handelt, da nur ca. 1/3 der Dauerkartenkunden des letzten Jahres ihre Dauerkarte in diesem Bereich gewandelt haben. Von diesen stornierten viele ihre Buchung, nachdem 96 nach Vertragsschluss die zunächst garantierte freie Platzwahl aufhob (http://www.rotekurve.de/2014/07/stellungnahme-der-ig-rote-kurve-zur-dauerkartenproblematik-im-ehemaligen-rk-block/). Wir gehen somit davon aus, dass ca. 800 von 1000 Plätzen in diesem Bereich neu zu vergeben wären. 96 tut sich offenbar schwer damit, hierfür eine adäquate Lösung zu finden und greift nun schon zum zweiten Mal tief in die Trickkiste.

Problematisch ist dies gleich auf zweierlei Art und Weise. Erstens ist es ein Schlag ins Gesicht derjenigen Fans, die schon seit Jahren ihre Dauerkarten treu verlängern und dafür auch dieses Jahr wieder den vollen Preis (abzgl. eines Treuerabattes) bezahlt haben. Zweitens vergrößert dies das Risiko, dass Gästefans an Karten für das Zentrum der Nordkurve gelangen. Sponsorenkarten werden erfahrungsgemäß häufig weitergegeben und auch durch Gästefans „erworben“. Zwar ist durch die Ticket-AGB von Hannover 96 der Besuch der Nordkurve mit Fanutensilien der Gästemannschaft untersagt. Dieses Verbot umzusetzen fiel 96 aber auch in der Vergangenheit schon schwer und wird durch diese Maßnahme noch torpediert. Die freie Übertragbarkeit der Karten ist nämlich ausdrücklich gestattet.

Die Verantwortlichen bei 96 zeigen sich also mal wieder von ihrer altbekannten kurzsichtigen Seite.

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Formular zur Dauerkartenbestellung per Sonderangebot. In der oberen rechten Ecke ist das Logo des Sponsors aus Gründen des Informantenschutzes geschwärzt!

Wider die Doppelmoral

12 Jun

Als 96-Fans waren wir wohl niemals so ratlos wie dieser Tage. Die Ereignisse der letzten Wochen, Monate und Jahre lasten auf unseren Schultern wie zentnerschwere Säcke. Immer wieder rekapituliert man, was man eigentlich nicht begreifen kann, da man es für unmöglich hielt. Viel wurde geschrieben, gesprochen und gestritten. Aber so passend und genau wie „Chris“ im Fan-Forum „Das Fanmagazin“ schaffen es wohl die wenigsten, die Sache auf den Punkt zu bringen. Wir danken Chris und wollen Euch seine Worte nicht vorenthalten.

Auf die Bemerkung, die meisten Stadionbesucher wollten einfach nur Fußball sehen, erwiderte Chris folgendes:

Da magst du sogar recht mit haben. Das ist auch sicherlich legitim und hört sich solange ganz harmlos an, bis man sich mal Gedanken darüber macht, was da alles hinter steckt.

Fußball sehen, unterhalten werden, ein Event geboten bekommen. Ich kann es den Leuten nicht einmal verübeln. Sie geben einen Haufen Geld aus und wollen dafür gefälligst etwas geboten bekommen, quasi eine Dienstleistung in Form eines Sportevents. Da stört es, wenn sich hinter den Toren komische Gestalten in Gruppen zusammen tun, die dieses teuer bezahlte Event stören und auch noch die Frechheit besitzen, auf „ihre“ Probleme aufmerksam zu machen und mittels Bannern und Gesängen unpopuläre Meinungen kund zu tun. Das meine ich in diesem Falle tatsächlich ernst.

Was mich ankotzt ist diese verschissene Doppelmoral, die in diesem Mikrokosmos herrscht. Es wird sich künstlich über beleidigende Gesänge aufgeregt, „der scheiß Schwatte da“ soll aber gefälligst laufen.

„Kind muss weg“ ist ein Schmähgesang, „Ultras raus“ (in der Vergangenheit „Trainer raus“) eine legitime Forderung.

Gewalt ist doof, aber „denen da in der Kurve“ gehört mal gepflegt der Arsch versohlt.

Eine Haarmann-Fahne ist unmoralisch, sich aber vom AWD das Stadion sponsoren zu lassen stellt kein Problem dar. Wie ich mich wohl fühlen würde, wäre mein Ur-Opa von Haarmann zerstückelt worden und nun würde sein Antlitz vor meiner Nase gewedelt werden, wurde ich mal gefragt. Ungefähr so, als wenn mein Vater all sein über 40 Jahre zusammen gearbeitetes Hab und Gut dank zwielichter Berater des AWD verloren hätte und das Stadion meines Vereins nun diesen Namen tragen würde, war meine Antwort.

„Fußball ist nicht alles – Fußball darf nicht alles sein!“ Es ist noch keine fünf Jahre her, als nach diesem Satz ein länger andauernder Applaus durchs Stadion hallte und man das Gefühl und die Hoffnung hatte, der Fußball würde nun ein Stück weit menschlicher werden. Heute habe ich das Gefühl, dass mehr denn je Leistung und Erfolg alles sind was zählt, egal zu welchem Preis, und das ausgerechnet hier in Hannover (hätte nie gedacht, dass ich sowas wie im letzten Halbsatz mal schreibe…).

Kinds „Kampf“ gegen die marodierenden Horden scheint für Außenstehende tatsächlich wie ein Kampf gegen das Böse zu sein, weil niemand sich dafür interessiert, was darüber hinaus alles kaputt gemacht wurde. Die Rote Kurve war ein e.V., Ultras waren dort lediglich Mitglieder, genauso wie jeder andere Rote dort hätte Mitglied werden können. Die Rote Kurve war keine Ultravereinigung, wie es oft in den Medien herüber gebracht wurde. Ich persönlich habe die Rote Kurve immer als eine Art Betriebsrat gesehen, der sich für die Belange aller Fans einsetzt, sei es Ultra oder Osttribünensitzer. Nur hat eben nicht jeder dieses Angebot wahr genommen. Tatsächlich hat die Rote Kurve sich oft für Fans außerhalb der Nordkurve eingesetzt, beispielsweise bei der verbesserungswürdigen Toilettensituation auf der Westtribüne, bei der Einlasssituation u.v.m.

Im Zuge dieses Kampfes hat auch der Fanladen die weiße Fahne geschwenkt, womit einfach mal zwei Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubt wurden. Zwei Vorzeigefans, die immer zu ihrem Verein standen und ihm in Sachen Fanarbeit Dienste erwiesen haben, die kein bezahlter Vereinsangestellter jemals leisten könnte, und sei er noch so professionel und gut in seinem Fach. Ihm würde das Herzblut und die Leidenschaft fehlen, die die beiden auszeichneten.

Einem anderen RK-Mitglied wurde angedroht, ihn bei seinem Arbeitgeber anzuschwärzen. Dafür, dass er sich in der Roten Kurve engagiert. Das muss man sich mal auf der Zunge zuergehen lassen: Da will einen jemand bei seinem Brötchengeber anscheißen, weil man sich in seiner Freizeit ehrenamtlich in einem e.V. engagiert.

Ein weiteres Beispiel ist die Trinkbecher-Aktion, deren Aktivisten über viele Jahre hinweg in ehrenamtlicher Arbeit eine für dortige (Afrika) Verhältnisse unglaubliche Menge an Geld gesammelt haben, um dort elementare Dinge wie Trinkwasser und Bildung zu ermöglichen. Ohne sich über die Zukunft eines solchen Projektes einen Kopf zu machen wird das alles für vermeintlich mehr Sicherheit im Stadion über die Klinge springen gelassen und kaum eine Sau im weiten Stadionrund interessiert es. Was kümmert einen auch der durstende Neger, wenn man hierzulande doch einfach nur Fußball sehen will… Kotz!

Diese Menschen, die all das zu verantworten haben, allen voran Martin Kind, wagen es, gegenüber anderen Menschen den moralischen Zeigefinger zu heben. Und das gemeine Volk klatscht Applaus, denn der heilige St. Martin ermöglicht es uns, in unserer schönen Stadt Bundesligafußball bestaunen zu dürfen, während die undankbaren Arschlöcher aus der Kurve die Fußballbühne nur zur Selbstdarstellung missbrauchen.

Ich habe nicht einmal ein Problem damit, wenn es Leute gibt, die einfach nur Fußball sehen wollen. Ich habe ein Problem mit der oben beschriebenen Doppelmoral, ich habe ein Problem mit der Intoleranz, die Leuten gegenüber gebracht wird, für die Erfolg eben nicht alles ist, für die Fußball und der Stadionbesuch mehr ist als nur Bratwurst fressen und Bier saufen, die zwar auch Fußball gucken und ihre Mannschaft siegen sehen wollen, aber darüber hinaus eine Kultur ausleben wollen, auch wenn sie sich nicht jedem erschließt.

Das muss sie aber auch gar nicht, denn man kann diesen Leuten die Auslebung ihrer Vorstellung des Fanseins zugestehen, auch ohne dies nachvollziehen zu können. Man muss nicht alles hinnehmen, weder Gewalt noch Pyrotechnik, man kann das alles kritisieren, gerne auch scharf, man muss dabei aber fair bleiben und darf nicht alles über einen Kamm scheren. Man kann auch einfach mal versuchen über gewissen Dingen zu stehen, auch wenn sie einen vielleicht nerven. Nur weil einem etwas subjektiv auf die Eier geht, ist das kein Indikator dafür, dass etwas schlecht ist und aus meinem Blickfeld zu verschwinden hat. Man kann beleidigende Spruchbänder, Gesänge oder eine Haarmann-Fahne auch einfach mal mit einem Schulterzucken getreu dem Motto „Was interessiert es die Eiche…“ abbügeln und sich dem widmen, wegen dessen man selbst gern ins Stadion geht. Würde diese Art von Toleranz und Nachsichtigkeit von einem Großteil der Stadionbesucher ausgelebt werden, dann könnte der Ultra weiter hüpfen, der Normalo würde weiter bei einem Bier Fußball gucken, der Eventfan würde sich weiter über die Laola freuen und Gewalt und das, was inkorrekter Weise häufig als solche Bezeichnet wird, würde sich automatisch auf ein erträgliches Minimum einpendeln. So, wie es vor nicht einmal zwei Jahren noch der Fall gewesen ist.

Update: Bericht zur JHV des Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V.

25 Mai

Vor kurzem berichteten wir über die Vorgänge auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung unseres Vereins (https://briefankind.wordpress.com/2014/05/18/bericht-zur-jahreshauptversammlung-des-hannoverschen-sportvereins-von-1896-e-v/). Laut Aussagen anwesender Vereinsmitglieder war der Ablauf der Mitgliederversammlung – immerhin das höchste beschlussfassende Organ unseres Vereins – mit diversen formalen und moralischen Missständen gespickt. Im Nachgang der JHV richtete ein Vereinsmitglied diverse Fragen diesbezüglich an den Vorstand des e.V. (wir berichteten s.o.). Die Antworten des Vorstands, unterschrieben vom stellvertrenden Vorstandsvorsitzenden und Rechtsanwalt Uwe Krause, liegen nun vor und wurden erneut vom genannten Mitglied erwidert.

Wir dokumentieren hier die ursprüngliche Frage, die Antwort des Vorstands sowie die Erwiderungen des Vereinsmitglieds (aus Gründen der Übersichtlichkeit haben wir die unterschiedlichen Abschnitte jeweils einheitlich farblich markiert und die ursprünglichen Fragen gekürzt. Im Volltext sind sie unter oben genanntem Link zu lesen.):

Frage 1:

[…]Ist der Vorstand der Auffassung die Einberufung der Versammlung erfolgte satzungsgemäß oder liegt ein Verstoß gegen die Satzung vor? Wie kam es zu der verspäteten Terminierung?

Antwort:

Zur Durchführung einer Mitgliederversammlung ist es erforderlich einen Termin zu finden, an dem sämtliche 10 ehrenamtlich tätigen Gremiumsmitgleider (Aufsichtsrat sowie Vorstand) abkömmlich sind. Das war in diesem Jahr innerhalb der ersten 4 Monate leider nicht möglich. Deshalb wurde die Mitgliederversammlung für den 06.05.2014 angesetzt. Die geringfügige Überschreitung der in der Satzung vorgesehenen Frist ist unschädlich.

Erwiderung:

Ich nehme zur Kenntnis, dass der Vorstand die Auffassung vertritt, Satzungsverstöße, wie der vorliegende,  seien unschädlich.

Die Teilnahme aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder ist sicherlich wünschenswert aber nicht zwingend notwendig. Jedenfalls sollte dieses Ansinnen nicht über die Satzung gestellt werden.
Muss man anderenfalls davon ausgehen, das im Falle einer längeren Erkrankung einer Person aus dem von Ihnen genannten Personenkreis (ggf. über ein Jahr) dann gar keine Mitgliederversammlung stattfinden wird?

Frage 2:

[…]Ist der Vorstand der Auffassung, dass die nicht antragsgemäße erfolgte Änderung der Tagungsordnung satzungsgemäß und rechtlich begründet ist oder liegt ein Satzungs- und/oder Rechtsverstoß vor?

Ist der Vorstand der Auffassung, die Information der Mitglieder in Bezug auf die gestellten Anträge war nicht erforderlich und die Beschlussfassung rechtsgültig?

Ist der Vorstand der Auffassung, er hätte allen Mitgliedern des Vereins hinreichend die Möglichkeit gegeben sich umfassend über die Tagungsordnung und die gestellten Anträge zu informieren und den Mitgliedern dadurch die Möglichkeit eingeräumt zu entscheiden, ob eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung erforderlich ist?

Soweit der Vorstand zu dem Ergebnis gelangen sollte, dass die Beschlüsse nicht wirksam sind:
Welche Maßnahmen beabsichtigt der Vorstand, um wirksame Beschlüsse herbeizuführen?

Antwort:

§12 Nr. 1 c der Satzung sieht vor, dass Anträge zur Tagesordnung auf der Geschäftsstelle von den Mitgliedern eingesehen werden können. Dementsprechend war eine Information der Mitglieder über derartige Anträge seitens des Vorstandes nicht erforderlich. Jedes Mitglied hatte die Möglichkeit, durch Einsichtnahme auf der Geschäftsstelle die Anträge zur Kenntnis zu nehmen und über die Teilnahme an der Mitgliederversammlung zu entscheiden.

Erwiderung:

Wenn die Mitglieder infolge fehlender Information nicht erfahren, dass Anträge gestellt worden sind, besteht kein Anlass zur Geschäftsstelle zu gehen. Die von mir zitierten Urteile wollen Sie offenbar nicht zur Kenntnis nehmen.

Frage 3:

[…]Um seitens der stimmberechtigten Mitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung überhaupt einberufen zu können, müssten nach dem aktuellen Satzungswortlaut nahezu alle stimmberechtigten Mitglieder diese schriftlich beantragen, also nahezu 100%.
Der Einwand, es könnten nach der Satzung auch nichtstimmberechtigte Fördermitglieder den Einberufungsantrag unterzeichnen, greift nicht, weil nur ein Rechtsanspruch auf Herausgabe der Mitgliederliste im Hinblick auf stimmberechtigte Mitglieder gem. §§ 810, 811 BGB besteht (siehe auch LG Köln, Urteil vom 27.09.2011 Az. 27 O 142/11). Der Wortlaut der Satzung verletzt daher den Minderheitenschutz. Ist der Vorstand weiterhin der Auffassung der Minderheitenschutz sei im Verein hinreichend gewährleistet?

Antwort:

Eine außerordentliche Mitgliederversammlung ist von mindestens 20 % der volljährigen Mitglieder zu beantragen. Zu den volljährigen Mitgliedern gehören auch Fördermitglieder. Deshalb ist Ihre Rechnung unzutreffend. Im Übrigen ist festzuhalten, dass § 12 Nr. 2 b der Satzung in das Vereinsregister eingetragen ist. Unzulässige Satzungsänderungen dürfen vom Amtsgericht nicht eingetragen werden. Insoweit hat das Amtsgericht Ihre Frage bereits geprüft  und zu Gunsten der bestehenden Satzung beantwortet.

Erwiderung:

Ihre Behauptung, die Rechnung sei falsch, belegen Sie nicht. Sie entspricht im Übrigen der Mitteilung des Geschäftsführers des Vereins, der mir auf Nachfrage die Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder des Vereines mitteilte. Nur am Rande möchte ich erwähnen, dass der Versammlungsleiter in der Mitgliederversammlung die Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder  mit über 6000 falsch angegeben hat, denn er zählte, wie mir der Geschäftsführer nachträglich mitteilte, auch die minderjährigen Vollmitglieder mit.
Es bleibt dabei, dass nahezu alle stimmberechtigten Mitglieder einen Antrag unterzeichnen müssten, um auf das Quantum von 20% zu gelangen.
Der Einwand, die Satzung sei bei Eintragung geprüft worden, führt auch nicht weiter.

Dass zum Zeitpunkt der Eintragung der Satzung der Minderheitenschutz noch gewährleistet gewesen sein mag, hatte ich selber zum Ausdruck gebracht und die generelle Geeignetheit einer solchen Klausel bejaht.
Eine Satzung ist jedoch anzupassen, wenn nach dieser Eintragung Fördermitgliedschaften eingeführt werden und sich dadurch das Stimmenverhältnis bezogen auf den Minderheitenschutz erheblich auswirkt. Entscheidend ist doch, dass der Minderheitenschutz gewährleistet sein muss.

Schon das OLG Stuttgart hat entschieden, dass sich der Minderheitenschutz nach § 37 BGB nicht nur nach den Mitgliederverhältnissen bei Abfassung bzw. Eintragung der Satzung richtet. Vielmehr ist dem Minderheitenschutz gerade auch  dann Rechnung zu tragen, wenn sich  die Mitgliederzahl und auch damit das Stimmrechtsverhältnis ändert (OLG Stuttgart 8 W 252/85, ebenso KG Berlin NJW 1962/1917). Da mir Ihre Antwort aus einer Rechtsanwaltskanzlei zugeleitet worden ist, hätte ich  die Kenntnis dieser Entscheidungen und damit auch eine rechtlich fundierte Antwort erwartet.

Frage 4:

In § 12 Nr. 1 c der Satzung heißt es:
“Anträge können auf der Geschäftsstelle von den Mitgliedern eingesehen werden….”

Ich stelle fest:
Am 28.04.2014 habe ich in der Geschäftsstelle vorgesprochen und um Einsicht in alle vorliegenden Anträge gebeten. Trotz einer hinreichenden weiteren Wartezeit von mir im Bereich der Geschäftsstelle, lag keiner der gestellten Anträge zur Einsichtnahme aus.

[…]

Ist der Vorstand der Auffassung satzungsgemäß gehandelt zu haben oder liegt ein Satzungsverstoß vor?

Antwort:

Jedes Mitglied kann entsprechend § 12 Nr. 1 c der Satzung Anträge zur Tagesordnung auf der Geschäftsstelle einsehen. Nach Auskunft unserer Geschäftsführer haben Sie, sehr geehrter Herr N., zwar nach der Existenz von weiteren Anträgen gefragt, nicht jedoch die Einsichtnahme in diese Anträge begehrt. Insoweit ist ein Satzungsverstoß nicht erkennbar.

Erwiderung:

Ihre Behauptung ist schlichtweg unwahr. Mein Besuch diente nicht der Prüfung der Existenz weiterer Anträge sondern der Überprüfung, ob satzungsgemäß meine Anträge von anderen Vereinsmitgliedern eingesehen werden können und ob Gegenanträge gestellt worden sind.

Gerne schildere ich Ihnen noch einmal den Ablauf:
Schon am Eingang traf ich zufällig Herrn Meier, begrüßte ihn und teilte mit, ich wolle nur die Anträge zur Mitgliederversammlung des Vereins einsehen. Am Tresen angelangt, es wurde gerade Martin Kinds Geburtstagskuchen genossen, erklärte ich, ich wolle zur Geschäftsstelle des Vereines.
„Diese sei hier“ bekam ich von der Dame zur Antwort. Ich bat Sie dann mir die Anträge zur Mitgliederversammlung zur Einsicht zu geben, wie in der Vereinssatzung geregelt. Etwas ungläubig erhielt ich die Antwort, die seien nicht hier ich solle warten. Kurz darauf wurde ich in die Wartezone gebeten. Nach geraumer Wartezeit wurde ich in das Zimmer des Geschäftsführers des Vereines gebeten, allerdings war dieser nicht anwesend sondern Herr Pollmann, der stellvertretende Geschäftsführer. Ich wiederholte meine Bitte auf Einsichtnahme in die Anträge gemäß Satzung. Ich erhielt zur Antwort von Herrn Pollmann, er habe diese nicht vorliegen, der Geschäftsführer sei in einer Besprechung und die Anträge auf dessen PC, allerdings nicht einsehbar. Nur dadurch kam es zu einer weiteren Erläuterung der Anträge. Diese wäre ja auch ansonsten nicht erforderlich gewesen. Nach einiger Zeit kam dann der Geschäftsführer dazu und ich wiederholte mein Ansinnen, weshalb ich gekommen sei. Einsehbar, wie in der Satzung geregelt, waren die Anträge allerdings auch weiterhin nicht.

Nach der Existenz von Anträgen habe ich also nicht gefragt sondern um Einsichtnahme in alle vorliegenden Anträge gebeten. Sie behaupten auch nicht, dass die Anträge ausgelegen hätten.
Allerdings verwundert mich Ihre Antwort nicht, weil ich ohne Zeugen die Geschäftsstelle aufgesucht habe.

Frage 5:

[…]Ist der Vorstand der Auffassung, dass die Anträge entsprechend Punkt 3 der Tagungsordnung allen anwesenden Mitgliedern verlesen worden sind?

Antwort:

Ihre Anträge sind in der Mitgliederversammlung ordnungsgemäß bekanntgegeben worden, und zwar sowohl durch Verlesen als auch über visuelle Wahrnehmungsmöglichkeiten durch Einblendung auf zwei Leinwänden.

Frage 6:

[…]Begrüßt der Vorstand das bereits in der Versammlung von mir kritisierte Verhalten?

Ist der Vorstand der Auffassung, dass mit den Antragstellern angemessen, fair und demokratisch umgegan worden ist?

Antwort:

Wir verweisen auf die Beantwortung zu Ziffer 5.

Erwiderung zu Antwort 5&6:

Die anderweitige Wahrnehmung und vorgebrachte Behauptung des Vorstandes nehme ich zu Kenntnis.

Die Behauptung, meine Anträge seien ordnungsgemäß verlesen worden, entspricht gleichwohl nicht der Wahrheit. Dabei sah die Tagungsordnung eine Verlesung sogar ausdrücklich unter Punkt 3  vor.
Auch später erfolgte keine vollständige Verlesung.

Ihre Antwort ist in diesem Punkt schon verwunderlich, weil andere teilnehmende Mitglieder Ihre Wahrnehmung nicht bestätigen können.

Frage 7:

[…]Wird der gesamte Vorstand sich für den Erhalt der Auswärtsdauerkarten einsetzen und wird Herr Kind seine Ankündigung umsetzen?

Antwort:

Was Dauerkarten für den Besuch der Auswärtsspiele der Profifußballmannschaft angeht, so handelt es sich um eine Angelegenheit der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA. Zu Belangen der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA wird der Vorstand Hannover 96 e.V. keine öffentlichen Stellungnahmen abgeben.

Erwiderung:

Der Verein hat nach dem Schiedsspruch zu 50 plus 1 des Ständigen Schiedsgerichtes für Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen noch immer das Mehrheitsstimmrecht inne zu haben. Schon im Rahmen meiner mündlichen Begründung zu den von mir gestellten Anträgen zu  3. und 4. musste ich den Vorstandsvorsitzenden bezüglich seiner Erklärung gegenüber den Mitgliedern im Vorstandbericht, ab 2017 dürften die Investoren die Kapitalmehrheit übernehmen, korrigieren, denn die Kapitalmehrheit haben die Investoren bereits.
Das Bestehen des Mehrheitsstimmrechtes für den Mutterverein ist allerdings auch eine Lizenzbedingung.

Will der Vorstand mit seiner Antwort zum Ausdruck bringen, der Verein habe nicht nur die Kapitalmehrheit verloren sondern auch kein Mehrheitsstimmrecht in der ausgelagerten Hannover 96 GmbH & Co KGaA mehr?

Wir bleiben an dem Thema dran und halten euch auf dem Laufenden. Kurz noch zur Person Uwe Krauses. Dieser äußerte sich 2007 im 96-Mitgliedermagazin wie folgt:

„Bundesweit (hoffentlich irgendwann auch einmal international) sind wir als »die Roten« bekannt. Unsere Vereinsfarben jedoch sind schwarz-weiß-grün. Unsere Mannschaften spielen aber nicht in diesen Farben, sondern hauptsächlich in roten Trikots und schwarzen Hosen. Wäre es deshalb nicht sinnvoll, die Vereinsfarben von schwarz-weiß-grün in rot oder rot-schwarz zu ändern? Momentan stellen wir uns – farblich gesehen – uneinheitlich dar. Um die Marke 96 weiter zu entwickeln, wäre jedoch ein einheitliches Erscheinungsbild wünschenswert.
Ich weiß, dass es Mitglieder und Fans gibt, die eine solche Änderung strikt ablehnen. Aber ist das noch zeitgemäß? Ich bin sehr dafür, die Tradition unseres Vereins zu pflegen. Denn diese Tradition verfügt über eine hohe Anziehungskraft. Diese Anziehungskraft wiederum bedeutet Stärke und diese Stärke wollen wir nutzen und ausbauen. Andererseits darf Tradition aber nicht zum Hemmschuh für eine moderne Zukunftsentwicklung werden.“

Außerdem vertrat er ehemalige wie aktuelle Profi-Spieler von Hannover 96 anwaltlich.

Wir lassen das mal so stehen und wollen es vorerst nicht weiter kommentieren.

Bericht zur Jahreshauptversammlung des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V.

18 Mai

Am 06. Mai fand die diesjährige Jahreshauptversammlung statt, an der 195 Mitglieder, davon 120 stimmberechtigt, teilnahmen. Neben dem üblichen Ablauf einer solchen Versammlung mit Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder, Ehrung der Jubilare, Neuwahl des Ehrenrates sowie einem Rückblick auf die Vereinsentwicklung im letzten Jahr (die mehr eine Zusammenfassung aller großen Leistungen, die Martin Kind in den letzten 17 Jahren für den Verein geleistet hat, war) gab es auch einige für den Vorstand kritische Fragen, Anträge zur Satzungsänderung und Meinungsäußerungen.

 

Der Vorstand unseres Vereins hat es leider geschafft, diese JHV unseriös und meinungsbeeinflussend ablaufen zu lassen. Schon die Einladung zur JHV erfolgte nicht satzungsgemäß (siehe unten). Außerdem wurden die eingereichten Anträge (Antrag auf Satzungsänderung bezüglich der Modalitäten zur Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung; Antrag zur Stärkung der Informationsrechte der Mitgliedschaft hinsichtlich der Inhalte der Aufsichtsratssitzungen; Anträge auf Stellungnahme zu der Kartenvergabe des Spiels in Braunschweig und den daran anschließenden Gerichtsverfahren; Antrag auf Angebot der Auswärtsdauerkarten in der kommenden Saison) nicht vorgelesen sondern stattdessen schlecht lesbar auf Leinwänden abgebildet und kurz, zum Teil falsch, durch Vorstandsmitglieder zusammengefasst. Sowohl bevor näher auf diese Anträge eingegangen wurde als auch nachdem die Antragssteller die Möglichkeit hatten, ihre Anträge zu begründen, wurden die stimmberechtigten Mitglieder von Vorstandsseite aus mehrfach vehement dazu aufgefordert, diese Anträge abzulehnen. Die Antragssteller sahen sich teilweise Hohn und Spott der Teilnehmer der Versammlung ausgesetzt.

 

Kritische Themen, wie zum Beispiel der Gerichtsprozess um die Kartenvergabe der Auswärtsdauerkarten für das Spiel in Braunschweig, wurden durch (vorgetäuschte?) Ahnungslosigkeit über fragwürdiges Vorgehen von Herrn Kind versucht herunterzuspielen:

Martin Kind: „(…)Am Sonnabend, einen Tag vor dem Spieltag, wurden dann nochmal (…) 86 Anträge beim Gericht auf einstweilige Anordnung beantragt. Das Gericht hat nicht mehr entschieden an diesem Tag und es ist im Moment ein schwebendes Verfahren.

Nachfrage eines Vereinsmitglieds: „Aus welchem Grund hat das Gericht nicht entschieden?

MK: „Das entzieht sich meiner Kenntnis.

Vereinsmitglied: „Sagen Sie doch, dass Sie einen Befangenheitsantrag gegenüber der Richterin eingereicht haben!

MK: „Ja, das haben wir gemacht.(…)

 

Nun erreichte uns eine Mail eines auf der JHV anwesenden und antragsstellenden Mitglieds an den Vorstand. Wir möchten diese Mail an dieser Stelle gern veröffentlichen und sind auf die Stellungnahme des Vorstandes mehr als gespannt!

„Sehr geehrter Herr Kind, sehr geehrte Vorstandsmitglieder,

Bezug nehmend auf die Mitgliederversammlung am 06 05.2014 möchte ich Ihnen zu den nachfolgenden Ausführungen Gelegenheit zur Stellungnahme geben:

1.)
In § 12 Nr. 1 a) der Vereinssatzung heißt es:
„Die ordentliche Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) findet jährlich innerhalb von vier Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres statt.“

In § 5 heißt es:
„Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.“

Ich stelle fest:
Die Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) wurde vom Vorstand für den 06.05. 2014 einberufen und hat an diesem Tage stattgefunden.

Ist der Vorstand der Auffassung die Einberufung der Versammlung erfolgte satzungsgemäß oder liegt ein Verstoß gegen die Satzung vor? Wie kam es zu der verspäteten Terminierung?

2.)
In § 12 Nr.1 c der Satzung heißt es:

“ Anträge zur Tagesordnung einer ordentlichen Mitgliederversammlung müssen mindestens 10 Tage vor der Versammlung schriftlich beim Vorstand eingereicht werden.“

In meiner Mail vom 26.04.2012 heißt es vor der Auflistung der Anträge:

„Unter Tagungsordnungspunkt (TOP) Satzungsänderungen sollen die beiden ersten nachfolgenden Anträge zu 1. und 2. aufgenommen werden. Wenn dieser TOP nicht besteht soll ein neuer TOP „Satzungsänderungen“ aufgenommen werden. Die Anträge zu 3. und 4. sollten unter „Sonstiges“ oder in einem gesonderten TOP „Aktuelles“ aufgenommen werden.“

Ich stelle fest:
Mein Antrag auf Abänderung der Tagesordnung im Hinblick auf die Satzungsänderungsanträge wurde nicht berücksichtigt.

Grundsätzlich steht Vereinsmitgliedern das Recht zu Einfluss auf die Tagungsordnung zu nehmen. Satzungsänderungsanträge sind derart bedeutsam, dass selbst die Satzung unseres Vereines in § 12 Nr.3 c) vorsieht, dass diese nicht im Dringlichkeitswege einzubringen sind, sondern wie geschehen, spätestens 10 Tage vor der Versammlung zu stellen sind.

Unsere Vereinssatzung enthält keine weitere Regelung, wonach die Mitglieder des Vereines über die Änderung der Tagungsordnung oder über derart bedeutsame Anträge zu informieren sind. In diesem Fall müssen die Mitglieder über den Inhalt der Anträge so rechtzeitig informiert werden, dass genügend Zeit für eine sachgerechte Vorbereitung bleibt (BGH NJW 1987 S. 1811, 1812.; LG Aachen Beschl. v. 22. 11. 1991; 3 T 266/91).
Gerade die beiden Satzungsänderungsanträge haben vorliegend eine gewichtige Bedeutung, da der Minderheitenschutz und die Informationsrechte des wichtigsten Organs des Vereines betroffen sind.

Hätte der Vorstand die Mitglieder ordnungsgemäß informiert, hätten die Mitglieder beurteilen können, ob eine Teilnahme an der Versammlung erforderlich ist oder nicht. Auch hinsichtlich der weiteren Beschlüsse hätte dann das Abstimmungsergebnis auch anders ausfallen können. Somit liegt keine wirksame Beschlussfassung vor.

Ist der Vorstand der Auffassung, dass die nicht antragsgemäße erfolgte Änderung der Tagungsordnung satzungsgemäß und rechtlich begründet ist oder liegt ein Satzungs- und/oder Rechtsverstoß vor?

Ist der Vorstand der Auffassung, die Information der Mitglieder in Bezug auf die gestellten Anträge war nicht erforderlich und die Beschlussfassung rechtsgültig?

Ist der Vorstand. der Auffassung, er hätte allen Mitgliedern des Vereins hinreichend die Möglichkeit gegeben sich umfassend über die Tagungsordnung und die gestellten Anträge zu informieren und den Mitgliedern dadurch die Möglichkeit eingeräumt zu entscheiden, ob eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung erforderlich ist?

Soweit der Vorstand zu dem Ergebnis gelangen sollte, dass die Beschlüsse nicht wirksam sind:
Welche Maßnahmen beabsichtigt der Vorstand, um wirksame Beschlüsse herbeizuführen?

3.)
Allgemein betrachtet kann ein 20%-Quantum, wie in unserer Vereinssatzung in § 12 2.b) geregelt, geeignet sein, einen Minderheitenschutz zu gewährleisten. Der Minderheitenschutz ist jedoch in unserem Verein nicht mehr gewährleistet. Die Ursache hierfür liegt in der Einführung der begrüßenswerten Fördermitgliedschaft, verbunden mit einer rasanten Entwicklung der Mitgliederzahlen (2004 ca. 1800 Mitglieder, 2014 ca. 20.200 Mitglieder). Die stimmberechtigten Mitglieder (gerundet 4000) stellen ca. 20 % der Gesamtmitglieder dar.

Um seitens der stimmberechtigten Mitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung überhaupt einberufen zu können, müssten nach dem aktuellen Satzungswortlaut nahezu alle stimmberechtigten Mitglieder diese schriftlich beantragen, also nahezu 100%.
Der Einwand, es könnten nach der Satzung auch nichtstimmberechtigte Fördermitglieder den Einberufungsantrag unterzeichnen, greift nicht, weil nur ein Rechtsanspruch auf Herausgabe der Mitgliederliste im Hinblick auf stimmberechtigte Mitglieder gem. §§ 810, 811 BGB besteht (siehe auch LG Köln, Urteil vom 27.09.2011 Az. 27 O 142/11). Der Wortlaut der Satzung verletzt daher den Minderheitenschutz.

Ist der Vorstand weiterhin der Auffassung der Minderheitenschutz sei im Verein hinreichend gewährleistet?

4.)
In § 12 Nr. 1 c der Satzung heißt es:
„Anträge können auf der Geschäftsstelle von den Mitgliedern eingesehen werden….“

Ich stelle fest:
Am 28.04.2014 habe ich in der Geschäftsstelle vorgesprochen und um Einsicht in alle vorliegenden Anträge gebeten. Trotz einer hinreichenden weiteren Wartezeit von mir im Bereich der Geschäftsstelle, lag keiner der gestellten Anträge zur Einsichtnahme aus.
Hinsichtlich der nicht von mir gestellten Anträge, war eine Einsichtnahme insbesondere nicht möglich. Ich wurde lediglich allgemein darüber informiert, das drei weitere Anträge u.a. zum Zeitpunkt der Veräußerung der Markenrechte, zu einer steuerlichen Problematik im Hinblick auf die Fördermitglieder und betreffend der Auswärtsdauerkartenproblematik und Sponsorenkarten gestellt worden seien

Ist der Vorstand der Auffassung satzungsgemäß gehandelt zu haben oder liegt ein Satzungsverstoß vor?

5.)
In § 12 Nr. 1 c der Satzung heißt es:
„Anträge …sind bei Versammlungsbeginn bekanntzugeben.“

Ich stelle fest:
Die Tagesordnung sah in Punkt 3. das Verlesen der Anträge vor. Dies erfolgte nicht und sollte zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Eine Abstimmung hierüber gab es nicht. Teilweise wurde eine Beantwortung betreffend der nicht von mir gestellten Anträge im Rahmen des Berichtes des Vorstandes angekündigt. Eine Verlesung erfolgte in vollständiger Form auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt.

Ist der Vorstand der Auffassung, dass die Anträge entsprechend Punkt 3 der Tagungsordnung allen anwesenden Mitgliedern verlesen worden sind?

6.)
Keiner meiner Anträge wurde, auch nicht beim Tagungsordnungspunkt 11, vollständig vorgelesen, sondern nur bruchstückhaft. Schon die Art und Weise der Verlesung vermittelte den Eindruck, dass die Anträge nicht erwünscht und zudem die Anträge zu 3. und 4. nicht abstimmungsfähig seien.

Bei meinem 1. Satzungsänderungsantrag wurde die Begründung erst auf Nachfrage eines Mitgliedes eingeblendet aber nicht verlesen. Auch beim 2. Satzungsänderungsantrag erfolgte keine vollständige Verlesung meines Antrages und auch nicht der Begründung. Der von mir als 4. gestellte Antrag wurde dem 3. Antrag vorgezogen. Bei Behandlung des vorgezogenen 4. Antrages erfolgte die visuelle Einblendung des 3. Antrages.
Noch bevor die Mitglieder Kenntnis vom tatsächlichen Inhalt nehmen konnten, wurde bereits die Stellungnahme des Vorstandes angekündigt und erklärt, dass es in der neuen Saison keine Auswärtsdauerkarten geben würde. Schon zuvor im Bericht des Vorstandes hat Herr Kind in dem Bewusstsein, dass die Mitglieder den Antrag noch nicht inhaltlich zur Kenntnis nehmen konnten, die Ablehnung des noch zu behandelnden 4. Antrages erklärt.

Anstatt das Bemühen zu unterstützen, auch in der kommenden Saison Auswärtsdauerkarten angeboten zu bekommen, vermittelten die Verantwortlichen des Vereines den Eindruck, die Freude zahlreicher Mitglieder und Nichtauswärtsdauerkarteninhaber zu teilen, das die KGaA keine Auswärtsdauerkarten mehr zur Verfügung stellen wolle. Begrüßt der Vorstand das bereits in der Versammlung von mir kritisierte Verhalten?

Ist der Vorstand der Auffassung, dass mit den Antragstellern angemessen, fair und demokratisch umgegan worden ist?

7.)
Herr Kind hat im Rahmen der Behandlung des Antrages zur Thematik Auswärtsdauerkarten erklärt, die Zwangsbusanreise sei im Hinblick auf das Spiel beim BTSV ein einmaliger Vorgang gewesen und man könne die Thematik Auswärtsdauerkarten für die kommende Saison nochmals aufgreifen und diese insbesondere im Falle des Abstiegs des BTSV doch wieder anbieten.
Mit dem nun feststehenden Abstieg des BTSV ist kein Grund ersichtlich, Auswärtsdauerkarten nicht mehr zur Verfügung zu stellen, zumal es keinen Vorfall betreffend eines Auswärtsdauerkarteninhabers in der abgelaufenen Saison gegeben hat. Herr Kind betonte ausdrücklich, er habe Verständnis, wenn man seine Rechte wahrnehmen würde und kritisiere die Klagen insoweit nicht.

Wird der gesamte Vorstand sich für den Erhalt der Auswärtsdauerkarten einsetzen und wird Herr Kind seine Ankündigung umsetzen?

Für eine zeitnahe Beantwortung wäre ich dankbar. Ich bitte mir binnen 10 Tagen eine Antwort zukommen zu lassen. Anderenfalls bitte ich um eine Mitteilung, bis wann ich mit einer Antwort rechnen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf N.“

 

Pöbeleien

19 Apr

Pöbeleien haben ihren Platz im Fußball! Zwar gehören sie eigentlich ins Stadion und nicht ins Internet aber nun gut… Ab sofort präsentieren wir euch in unregelmäßigen Abständen die schönsten Pöbeleien, die die Macher dieses Blogs auf den verschiedensten Wegen erreichen.

Den Anfang macht ein Kommentar auf unseren Beitrag „Kind muss weg! – Aber warum?“ (https://briefankind.wordpress.com/2013/08/08/kind-muss-weg-aber-warum/). Dieses Kleinod aus der Kategorie „Einer musste es ja mal sagen, aber kann man sich auch schenken!“ möchten wir euch nicht vorenthalten. Wer allerdings dieses ominöse „ihr“ ist, dass in derartigen Verlautbarungen immer wieder angesprochen wird, bleibt uns nach wie vor verborgen. Wir schweigen einfach und genießen…

Selbstbeweihräucherung.
Hab aufgehört bei der Rechtfertigung der Fahne des Serienmörders Fritz Haarmann weiterzulesen. Freie Meinungsäußerung muss erlaubt sein? Bei einem Fußballspiel? Ihr habt einen an der Waffel. Demnächst bringt ihr auch noch Statements über Putin, Walfang, Fleischessen und Kinderpornografie.
Seid einfach mal loyale Fußballfans, statt Provokateure, vielleicht sogar bezahlt von Braunschweigern oder Bayern?
In jeder Firma würde man euch wegen Rufschädigung rausschmeisen, Schadensersatz inklusive. In einem Krieg würde man euch an die Wand stellen, denn mm Krieg der Bundesligisten gegeneinandner, seid ihr ganz erbärmliche Verräter.

Auf ein Letztes…

10 Mär
Unsere Dankbarkeit ist ebenso groß wie Wut und Schmerz!

Exzellente Fanbetreuung und legendäre Saufgelage in spanischen Nächten auf den Straßen Madrids. Mit euch war alles möglich. Auch wenn es nicht mehr dasselbe sein wird… Eure Idee lebt weiter!

Danke Rote Kurve e.V.!

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Quo vadis, KGaA?

7 Jan

Die Frage, welchen Weg die KGaA im Umgang mit den Fans des Vereins einschlägt, ist mit dem heutigen Tage beantwortet. Von jeglichem Dialog hat man sich verabschiedet und wählt die absolute Konfrontation. Die Sinnigkeit der Maßnahme spielt dabei mal wieder keine Rolle. Möglichst drastisch und einschneidend soll sie sein – oder zumindest erscheinen… Der eingeschlagene Holzweg wurde inzwischen asphaltiert. Es ist ein weiterer Versuch, den Kunden zum Spion, zum Denunzianten zu machen und zeigt ein weiteres mal eindrücklich, dass man die Fanseele nicht versteht, ja nicht einmal den Versuch unternimmt, sie zu verstehen. Nach dem Hickhack um die Entlassung Mirko Slomkas gibt man sich erneut der Lächerlichkeit preis. Statt „Another world is possible“ heißt es bei 96 einmal mehr „Gefahrengebiet Fanblock“ und „1984“. DAS kann nicht die Lösung sein! DAS ist nicht die Lösung! Hättest Du unseren Brief mal aufmerksam gelesen, Martin! Dort stand die Lösung…

„Unter der Prämisse offener und ehrlicher Gespräche auf Augenhöhe haben sich die verschiedensten Gruppierungen der Hannoverschen Fanszene stets zum Dialog bereit gezeigt. Durch die Verdrängung der organisierten Fans aus dem Stadion berauben Sie sich selbst der wichtigsten Ansprechpartner. Sie, Herr Kind, reißen Lücken, in die Andere vordringen werden, die nicht gesprächsbereit, nicht organisiert und nicht fassbar sind. Auch Rassismus ist leider nicht völlig aus dem Stadion verdrängt, auch in Hannover nicht. Die Zerstörung organisierter Fankultur öffnet menschenverachtenden Ideologien Tür und Tor. Aktuelle Beispiele aus anderen Stadien belegen dies eindrücklich. Die Lösung der aktuellen Probleme ist es nicht, mehr Repressionen gegen Fans durchzusetzen, sondern der offene und ehrliche Dialog mit verbindlichen Abmachungen und die mutige Gewährung zusätzlicher Freiheiten für die aktive Fanszene über jedes bisher dagewesene Maß hinaus. Die Stärkung der Unabhängigkeit der Fanszene wäre visionär für Hannover 96 und würde den Fans die Möglichkeit geben, das Verantwortungsbewusstsein, das sie für sich in Anspruch nehmen, zu beweisen. Werden Sie sich über den Wert dessen, was Sie meinen bekämpfen zu müssen, bewusst. Nehmen Sie uns Fans und unsere Interessen ernst. Gemeinsam können wir Großes erreichen. Gegeneinander gibt es ausschließlich Verlierer!“

Dauerkarte-RK-Rückrunde-anonym